- Die US-Basketballerin Brittney Griner muss in Russland für neun Jahre hinter Gitter.
- Ein Gericht in Moskau hat eine Einsprache der Olympionikin gegen ihre Verurteilung abgewiesen.
- Griner sitzt seit Mitte Februar wegen Drogenschmuggels in Russland in Untersuchungshaft.
Die US-Regierung um Präsident Joe Biden, die sich seit Monaten für Griners Freilassung einsetzt, hat die Entscheidung des Gerichts als «weiteres juristisches Scheinverfahren» bezeichnet. Griner werde weiter «zu Unrecht und unter unerträglichen Umständen inhaftiert» gehalten.
Der nationale Sicherheitsberater der USA versicherte, Präsident Biden habe «gezeigt, dass er bereit ist, ausserordentliche Anstrengungen zu unternehmen und schwierige Entscheidungen zu treffen, um Amerikaner nach Hause zu bringen». Im Sommer war von einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA die Rede.
Haft ist «stressig und traumatisch»
Die zweifache Olympiasiegerin ist seit Februar inhaftiert. Sie war am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, weil sie Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl in ihrem Gepäck mitführte.
Griner hatte in einer Videoschalte beteuert, die Haft sei «sehr, sehr stressig und traumatisch» und bat das Gericht darum, die Strafe zu reduzieren. Das Gericht lehnte dies ab, erklärte aber, dass jeder Tag ihrer Haft als eineinhalb Tage auf ihre Strafe angerechnet würde. Demnach muss Griner noch rund acht Jahre in Haft bleiben.
Das Urteil war Anfang August gefällt worden. Marihuana ist in Russland verboten, Griner sagte aus, sie habe aufgrund ihrer zahlreichen Verletzungen die Erlaubnis eines US-Arztes, medizinisches Cannabis zu nutzen.
Griners Anwälte sagten nach dem Urteil, ihre Mandantin bleibe «eine der am härtesten bestraften Angeklagten in Russland». Andere Angeklagte in ähnlichen Fällen würden mit einer Bewährungsstrafe oder einer Haftstrafe von maximal sechs Jahren belegt werden. Das Urteil ist rechtskräftig.