- Die US-Behörden haben seit Mitte April an der Grenze zu Mexiko rund 2000 Kinder von ihren Eltern getrennt, als diese versuchten, illegal über die Grenze zu gelangen.
- Dies berichtete das US-Innenministerium am Freitag.
- Es ist gemäss Innenministerium eine gängige Norm in der Strafverfolgung, dass Kinder nicht gemeinsam mit ihren Eltern inhaftiert würden.
- Die Minderjährigen würden in speziellen Einrichtungen oder bei Pflegefamilien untergebracht, Säuglinge würden allerdings nicht von ihren Müttern getrennt.
Die Trump-Administration hatte im Frühjahr damit begonnen, ihre «Null-Toleranz-Politik» gegenüber illegalen Einwanderern an der Südgrenze zu Mexiko durchzusetzen.
Diese Praxis der Kindertrennung sorgt für Kritik – unter Politikern, Kirchen sowie Kinderrechtsorganisatoren. Die Behörden rechtfertigen sich allerdings, dass sie nur zwei Möglichkeiten hätten: Entweder die illegalen Migranten abzufangen und zu bestrafen, oder sie einreisen zu lassen. Die Oppositionsführerin im US-Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, nannte die Vorgehensweise «beschämend».
Justizminister zitiert Bibelvers
US-Präsident Donald Trump bezichtigte seinerseits Pelosis Demokraten, eine Gesetzesänderung mit einer Lösung für Migrantenkinder verhindert zu haben.
In die Schlagzeilen geriet allerdings US-Justizminister Jeff Sessions, nachdem er Bibelverse zitiert hatte, die das Vorgehen gegen Migranten aus seiner Sicht rechtfertigen sollen.
«Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen», so Sessions. Dies heisst es unter anderem im Brief des Apostels Paulus an die Römer, Kapitel 13. Diese Bibelstelle wurde unter anderem von Südstaatlern zur Rechtfertigung der Sklaverei verwendet.