- Der Betrieb ist am Morgen laut der Deutschen Bahn weitgehend normal gestartet. Vereinzelt könne es allerdings noch zu Einschränkungen kommen.
- Man arbeite daran, nach dem Ende des Streiks in der Nacht so schnell wie möglich wieder das vollständige Fahrplan- und Serviceangebot sicherzustellen.
- Die SBB konnte noch am Abend auf Anfrage von SRF nicht sagen, wann sich die Verbindungen mit Deutschland komplett normalisieren werden.
Die Beschäftigten der Deutschen Bahn haben am frühen Freitagmorgen ihren Ausstand beendet, der am Dienstagabend begonnen hatte. Man erwarte für heute ein stark erhöhtes Reiseaufkommen im Fernverkehr und bittet Passagiere, immer mit einer Sitzplatzreservierung zu reisen oder auf weniger stark frequentierte Züge in den nächsten Tagen auszuweichen, heisst es auf der Internetseite der Deutschen Bahn.
Die DB will nun zusätzliche Fernzüge für das Wochenende zur Verfügung stellen. Sie erwartet die reisestärksten Tage des Jahres. Neben dem üblichen Wochenendverkehr dürften die Ferien und der aufgestaute Andrang nach den streikbedingten Ausfällen für volle Züge sorgen.
Konflikt ungelöst – droht bald ein weiterer Streik?
Unmittelbar vor dem angekündigten Streik-Ende in der Nacht zum Freitag stand noch nicht fest, ob die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach dem Wochenende eine weitere Streikwelle organisieren wird. Die GDL hatte für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch ein verbessertes Angebot der Bahn verlangt, das zunächst ausgeblieben ist.
Informationen der Bahnunternehmen
Gewerkschaftschef Claus Weselsky hat für den Freitagvormittag eine Pressekonferenz in Berlin einberufen, auf der er seine Bilanz des Arbeitskampfs vorstellen will.
In dem Tarifkonflikt hatte die GDL ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn von Mittwochfrüh an zu einem 48-stündigen Streik im Personenverkehr aufgerufen. Im Güterverkehr hatte der Ausstand schon am Dienstagabend begonnen. Auch die Infrastruktur der Bahn war nach Gewerkschaftsangaben betroffen. Erstmals streikten demnach GDL-Mitglieder in sechs Stellwerksbetrieben, ausserdem in Teilen der Werkstätten und der Verwaltung. Nach Angaben der Bahn konnte der stark reduzierte Ersatzfahrplan aber gefahren werden.
Deutsche Bahn: «Ziel nicht erreicht»
An dem Streik bis heute Morgen haben sich nach Angaben der Deutschen Bahn rund 5400 Lokführer von insgesamt 19'700 DB-Triebfahrzeugführern beteiligt. Wie eine Sprecherin der Bahn mitteilte, waren zudem 72 Stellwerker im Ausstand, 30 Beschäftigte in der Instandhaltung und 18 Servicemitarbeiter an Bahnhöfen.
Diese Bilanz zeigt nach Ansicht des Unternehmens, dass in der Infrastruktur «so gut wie niemand gestreikt» habe. «Das steht im kompletten Gegensatz zu den Ankündigungen der GDL-Führung, Beschäftigte im Netz, in den Werkstätten oder an den Bahnhöfen repräsentieren zu wollen», sagte die Bahnsprecherin. Folglich habe die GDL-Spitze ihr eigentliches Arbeitskampfziel «nicht erreicht».