- Zu den Demonstrationen aufgerufen hat Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Die Polizei hatte ihn in Moskau zwischenzeitlich festgenommen.
- Das Bürgerrechtsportal OVD-Info berichtet von etwas 1'350 Festnahmen, davon allein knapp 600 in Moskau. Die Polizei hingegen spricht nur von 300 Festnahmen in Moskau.
- In mehr als 90 Grossstädten des Landes fanden Aktionen statt. Zu Putins Amtseinführung 2012 waren die Proteste allerdings stärker gewesen.
Nawalny hatte seine Anhänger landesweit zu Demonstrationen unter dem Motto «Er ist nicht unser Zar» aufgerufen. Die Proteste richten sich gegen den Präsidenten Wladimir Putin, gegen Korruption und Internetzensur in Russland.
Nach Angaben der Bürgerrechtsorganisation OVD-Info wurden russlandweit mehr als tausend Demonstranten festgenommen.
Demonstrationen wurden nicht genehmigt
Nawalny, der bei der Präsidentenwahl im März nicht kandidieren durfte, hatte zu landesweiten Protesten gegen Putins bevorstehende Amtseinführung aufgerufen. Die geplanten Massenkundgebungen in Moskau und St. Petersburg sind von den Behörden nicht genehmigt worden.
Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Teilnehmer einer Demonstration in Moskau vor. Augenzeugen zufolge kam es zu Zusammenstössen zwischen Oppositionellen und Kreml-Anhängern.
Nawalny wieder frei
Auch Nawalny selbst wurde zwischenzeitlich in Moskau festgenommen. Laut eigener Aussage ist er wieder auf freiem Fuss. Die Polizei habe ihn kurz nach Mitternacht gehen lassen, erklärte der Kremlkritiker auf Twitter.
Ihm werde die Organisation einer öffentlichen Veranstaltung und Widerstand gegen die Polizei vorgeworfen. Eine Anwältin seiner Stiftung zur Bekämpfung von Korruption sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax, ein Moskauer Gericht werde sich am 11. Mai mit dem Fall befassen.
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