- Mindestens ein Mensch ist bei einem starken Erdbeben auf der Insel Kreta, 20 Kilometer südlich der Stadt Heraklion, ums Leben gekommen.
- Das Beben ereignete sich am Montag um 9.17 Uhr (Ortszeit) und hatte nach Angaben des Geodynamischen Instituts Athen die Stärke Ml 5.8.
- Das Beben war auch in der benachbarten Türkei zu spüren.
- Am Dienstagmorgen gab es derweil ein Nachbeben mit der Stärke 5.3.
Menschen rennen in Panik auf die Strassen, Bauernhäuser stürzen vollständig ein – auf Kreta schreckt das Erdbeben am Montag die Bevölkerung auf. Laut Medienberichten sind bei dem Beben auch neun Menschen verletzt worden. Drei Menschen sollen in eingestürzten Häusern verschüttet sein, berichtete die griechische Zeitung «To Proto Thema». Es handle sich dabei um alte Häuser, aber auch neuere Häuser wiesen Risse auf, wie die lokale Polizei berichtet.
Das Erdbeben hatte unterschiedlichen Quellen zufolge eine Stärke von 5.8 bis 6 und dauerte laut Augenzeugenberichten mehrere Sekunden an. Besonders stark betroffen waren auf Kreta die Ortschaften Arkalochori, Patsideros und Viannos in unmittelbarer Nähe des Epizentrums des Bebens rund 20 Kilometer südlich der Hafenstadt Heraklion. In den Dörfern sollen Hunderte alte Steinhäuser eingestürzt sein.
In Viannos kam auch das bisher einzige Opfer, ein 62-jähriger Mann ums Leben, wie die griechische Zeitung «To Proto Thema» berichtete. Tragischerweise soll der Mann im Moment des Bebens damit beschäftigt gewesen sein, frühere Erdbeben-Schäden in einer Kirche des Ortes zu reparieren. Sein Sohn wurde dem Bericht zufolge verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Auch in der kretischen Hafenstadt Heraklion rannten die Menschen panisch auf die Strassen, als Gebäude zu wackeln begannen. Zahlreiche zum Teil starke Nachbeben sorgten für weitere Unruhe.
Akis Tselentis, Seismologe und Chef des Geodynamischen Instituts Athen, sagte gegenüber Journalisten, dass es sich bei dem morgendlichen Erdstoss aller Wahrscheinlichkeit nach um das Hauptbeben gehandelt habe. Dennoch werden wohl viele Menschen auf der grössten griechischen Insel die kommende Nacht im Freien oder in ihren Autos verbringen. Seismologen hatten in dem Gebiet bereits in den vergangenen vier Monaten erhöhte seismische Aktivitäten beobachtet.
Keine Tsunami-Warnung
In der Türkei war das Beben vor allem in der Küstenregion Datca zu spüren, wo die Menschen ebenfalls auf die Strassen rannten. Zunächst gab es dort keine Informationen über Verletzte oder Tote.
Berichte, wonach türkische Behörden eine Tsunami-Warnung ausgegeben hätten, bestätigten sich zunächst nicht. Die türkische Zeitung «Hürriyet» berichtete am Montagmorgen, das Beben sei zwar im Südwesten des Landes zu spüren gewesen, es habe aber keine Tsunami-Warnung gegeben.