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Papua-Neuguinea: schwierige Bergungsarbeiten nach Erdrutsch
Aus Echo der Zeit vom 03.06.2024. Bild: Keystone/Juho Valta
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Erdrutsch in Papua-Neuguinea «Es wäre ein Wunder, jetzt noch Überlebende zu finden»

Zehn Tage nach dem Erdrutsch auf Papua-Neuguinea gibt es kaum noch Hoffnung. Nur ein Paar wurde bisher lebend aus den bis zu acht Meter hohen Schuttmassen geborgen, wie ein UNO-Sprecher berichtet.

Vor anderthalb Wochen hat ein Erdrutsch auf der pazifischen Halbinsel Papua-Neuguinea eine ganze Siedlung begraben. Die Behörden in der Provinz Enga rechnen mit rund 2000 Toten. Die Lage vor Ort sei weiterhin schwierig, sagt UNO-Mitarbeiter Itayi Viriri, Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM).

Mann in Anzug hält eine Rede vor blauem Hintergrund.
Legende: IOM-Sprecher Itayi Viriri: «Mit der Zeit werden wir bestimmt mehr Überreste finden, ob es am Ende 2000 Tote sind, kann ich nicht sagen.» SRF

«Leider sprechen wir zehn Tage nach dem tragischen Ereignis nicht mehr von einer Rettungsaktion, sondern von einer Bergungsaktion», erklärt Viriri. Unmittelbar nach dem Erdrutsch habe es noch eine gewisse Hoffnung gegeben. Nach drei Tagen sei noch ein Paar lebend geborgen worden. «Nach anderthalb Wochen wäre es ein sehr grosses Wunder, weitere Überlebende zu finden.»

Im Schlaf überrascht

Insgesamt wurden laut Viriri bis heute neun Leichen geborgen, darunter ein Vater und seine zwei Kinder. Mit Blick auf diese vermeintlich kleine Zahl verweist er auf die Berichte, die von sechs bis acht Meter hohen Schuttmassen sprechen. Die Menschen waren im Schlaf um drei Uhr morgens überrascht worden. Es dauerte lange, bis die schweren Maschinen im Gebiet angekommen waren. Davor gruben die Einheimischen mit Gartenwerkzeug und blossen Händen.

Gruppe von Menschen mit weissem Körperanstrich.
Legende: Eine Gruppe von Überlebenden der Erdrutschkatastrophe am 31. Mai 2024. Sie haben sich zum Zeichen der Trauer mit Lehm beschmiert, als Premier James Marape das Dorf Kaokalom besuchte. Keystone/AP /Unicef/PNG/Noreen Chambers

Die Arbeiten im bergigen Hochland der Halbinsel gehen weiterhin sehr langsam voran. Der Einsatz von schwerem Gerät im instabilen Erdrutschgebiet ist nur beschränkt möglich. Auch die Hauptstrasse ins Gebiet ist durch Erdrutsche abgeschnitten. Zudem erschweren die anhaltenden Niederschläge in der Regenzeit, die wahrscheinlich den Erdrutsch ausgelöst haben, die Arbeiten.

Trinkwasser und Nahrung für die Bevölkerung

Laut dem Bericht des IOM ist auch die Wasserversorgung im Gebiet stark beeinträchtigt, und es besteht ein Seuchenrisiko für die Überlebenden vor Ort. Die Hilfe gilt laut Viriri zurzeit den etwa 300 Haushalten mit 1500 Menschen.

Dabei geht es um Trinkwasser, Nahrung und Unterkunft. Für die Spenden von USAID und die Soforthilfe aus Australien, Neuseeland und einigen anderen Ländern sei man sehr dankbar. Die Verteilung an die betroffene Bevölkerung sei im Gang.

Echo der Zeit, 03.06.2024, 18:00 Uhr

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