- Im Hochland von Papua-Neuguinea drohen nach dem verheerenden Erdrutsch weitere Gerölllawinen.
- Der örtliche Katastrophenschutz geht von mehr als 2000 Verschütteten aus.
- Tausende Überlebende in der Region müssten dringend evakuiert oder in andere Gebiete umgesiedelt werden, weil die Erde noch immer in Bewegung sei, teilten die Vereinten Nationen in dem pazifischen Inselstaat am Dienstag mit.
Bei dem Unglück war in der Nacht zum Freitag in der abgelegenen Provinz Enga ein Teil eines Berges plötzlich zu Tal gestürzt und hatte ein ganzes Dorf mitgerissen. In der Region könnten jederzeit gefährliche Erdrutsche auftreten, warnte Máté Bagossy vom UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) gegenüber der BBC.
In der Nacht auf Freitag ist es zu einer verheerenden Naturkatastrophe gekommen. Satellitenaufnahmen zeigen das Ausmass des Erdrutsches.
Die Überlebenschancen der unzähligen Opfer würden von Stunde zu Stunde sinken, meinte ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef. «Es scheint, dass aus der anfänglichen Rettungsmission nun eine Bergungsaktion geworden ist».
Evit Kambu, eine ältere Frau aus der zerstörten Gemeinde Yambali, erzählte der BBC, dass 18 Familienmitglieder unter den Stein- und Erdmassen begraben lägen. Auch unzählige Bekannte aus ihrem Dorf seien verschüttet. Sie fühle sich völlig hilflos.
Die Tropeninsel Neuguinea liegt nahe am Äquator, weshalb Regenfälle keine Seltenheit sind. Daher kommt es immer wieder zu Erdrutschen – jedoch bisher noch nie in einem solchen Ausmass. Auch liegt Papua-Neuguinea auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, einer der seismisch aktivsten Zonen der Erde. So hatte nur wenige Tage vor dem Erdrutsch ein Beben der Stärke 4.5 die Provinz Enga erschüttert.