- Der Kongress in Washington hat nach langem Streit ein Gesetzespaket über Milliardeninvestitionen in den Klimaschutz und den Sozialbereich verabschiedet.
- Nach dem Senat stimmte am Freitag auch das Repräsentantenhaus dem sogenannten Inflationsbekämpfungsgesetz zu.
- In beiden Parlamentskammern kamen alle Stimmen für das Gesetz von den Demokraten von US-Präsident Joe Biden, alle Stimmen dagegen stammten aus den Reihen der Republikaner.
Biden kündigte nach der Abstimmung an, das Gesetz in der kommenden Woche zu unterzeichnen. Am 6. September werde er im Weissen Haus zudem eine «eine Feier zu Ehren dieser historischen Gesetzgebung» abhalten. Biden hatte zuvor von den bisher umfassendsten Investitionen der USA zur Bekämpfung des Klimawandels gesprochen.
Bidens ursprüngliche Pläne für Klimaschutz und Sozialreformen gehörten zu den Kernvorhaben seiner Amtszeit. Das jetzige Paket ist wegen Streitigkeiten innerhalb seiner Partei ein Kompromiss. Es enthält nur noch einen Bruchteil dessen, was der Präsident einst durchsetzen wollte.
Biden schrieb am Freitagabend auf Twitter, das Gesetz «erforderte viele Kompromisse. Das ist bei wichtigen Dingen fast immer der Fall.»
Dass das Gesetz überhaupt verabschiedet wurde, ist für den Präsidenten ein beachtlicher Sieg – bis vor kurzem wurde damit kaum noch gerechnet. Biden kämpft seit langem mit schlechten Zustimmungswerten. Nach einer Statistik der Webseite Fivethirtyeight, die verschiedene Umfragen zusammenführt, sind nur gut 40 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden, mehr als 55 Prozent sind es nicht. Zuletzt haben sich seine Werte etwas verbessert.
Bidens Demokraten droht im November dennoch eine schwere Niederlage: Bei den Kongresswahlen werden den Republikanern gute Chancen ausgerechnet, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu erobern. Dann wird es Biden, dem Abweichler in seiner eigenen Partei schon jetzt Probleme bescheren, mit Gesetzesvorhaben noch schwerer haben.