- Auf den Philippinen haben erstmals seit der Corona-Pandemie wieder Kreuzigungen und andere Selbstkasteiungen stattgefunden, mit denen Gläubige an das Leiden und den Tod Christi erinnern.
- Dutzende barfüssiger und vermummter Männer schlugen sich mit Peitschen, an denen Bambusstöcke angebracht waren, die Rücken blutig.
- Die Karfreitagsrituale mit Prozessionen sind der Höhepunkt der Feierlichkeiten der Osterwoche im überwiegend katholischen Land.
Hauptort der Selbstkreuzigungen war das Dorf San Pedro Cutud in der Provinz Pampanga, etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila. Tausende waren angereist, um mitzuerleben, wie sich die Teilnehmer an Kreuze nageln liessen.
Die Hauptrolle der Passionsspiele übernahm der 62-jährige Ruben Enaje, Grossvater von sieben Enkeln. Er trug ein 37 Kilogramm schweres Holzkreuz fast zwei Kilometer zu einem Hügel, auf dem die Kreuzigungen stattfanden. «Wir sind alle froh, dass wir unsere Tradition wieder aufnehmen können», sagte er den Medien.
Beten für ein Ende des Krieges in der Ukraine
Die Praxis, mit der die Teilnehmer Busse tun wollen, sei sehr wichtig, «um unseren starken Glauben zu zeigen, und dieses Jahr sollten wir besonders dankbar sein, weil wir seit der Pandemie so viele Schwierigkeiten überstanden haben», betonte er.
Er fügte hinzu, er bete nicht nur für seine Familie, sondern auch für ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine: «Es bricht mir das Herz, weinende Kinder in der Ukraine zu sehen. Niemand wird in diesem Krieg gewinnen, alle werden verlieren.»
Die katholische Kirche ermutigt nicht zu solch extremen Glaubensakten, tut aber auf den Philippinen wenig, um die Praxis zu stoppen. «Wir haben akzeptiert, dass manche Menschen mit unseren Traditionen nicht einverstanden sind», sagte Enaje. «Bitte respektieren Sie einfach, was wir tun.»