Zum Inhalt springen

International Erste Ebola-Fälle in Zentralafrika

Offenbar unabhängig vom Ausbruch in Westafrika werden nun auch im Kongo Ebola-Fälle bekannt. Die WHO verweist auf die Erfahrung des Landes mit der Virusinfektion. Experten sind auf dem Weg. Ein in Sierra Leone erkrankter britischer Staatsbürger wird zur Behandlung nach London gebracht.

Weitere Ebola-Fälle in Afrika: Nach vier westlichen Ländern gab am Sonntag auch die im Zentrum des Kontinents gelegene Demokratische Republik Kongo erste Erkrankungen bekannt.

Anderer Viren-Stamm als in Westafrika

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich Experten auf dem Weg in die abgelegene Region des Landes, in der die Infektionen auftraten. Neben dem Kongo sind Ebola-Fälle in Liberia, Sierra Leone, Guinea und Nigeria bekannt.

Wie der kongolesische Radiosender Okapi unter Berufung auf Gesundheitsminister Felix Kabange berichtete, wurden zwei von acht Menschen, die in der nordwestlichen Provinz Equateur an starkem Fieber litten, positiv auf Ebola getestet. Der WHO zufolge leben sie in dem abgelegenen Dorf Boende.

Spezialisten des Landes hätten mitgeteilt, dass es sich um einen anderen Ebola-Stamm als in den vier westafrikanischen Ländern handele.

Bisher 13 Tote im Kongo

Kongolesische Experten, WHO-Mitarbeiter und Vertreter von Partnerorganisationen seien auf dem Weg in den Ort. Die WHO betonte, das Land habe grosse Erfahrung mit Ebola. Der Sender Okapi berichtete unter Berufung auf Minister Kabange, es sei der siebte Ausbruch in dem Land, seit das Virus 1976 – ebenfalls im heutigen Kongo – entdeckt worden war.

Auf der Homepage des Senders hiess es weiter, im Kongo seien insgesamt 13 Menschen an starkem Fieber gestorben. Elf Menschen wurden demnach auf Isolierstationen gebracht, mehr als 80 sind unter Beobachtung. Die betroffene Region sei unter Quarantäne gestellt worden, um die Ausbreitung einzudämmen.

Erkrankter Brite wird in London behandelt

In Sierra Leone erkrankte derweil erstmals ein Mitarbeiter der WHO an Ebola. Details zu Alter, Geschlecht oder Nationalität gab die Organisation nicht bekannt. Für den Kollegen werde die bestmögliche Behandlung sichergestellt, hiess es lediglich.

Darüber hinaus teilte die britische Regierung mit, dass sich erstmals auch ein britischer medizinischer Helfer mit dem Virus angesteckt habe. Er sollte nach London geflogen und in einer speziellen Isolierstation behandelt werden.

Video
Ebola wohl «weit schlimmer als angenommen»
Aus Tagesschau vom 15.08.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 58 Sekunden.

Drastische Massnahmen in Westafrika

In Westafrika kämpfen die Staaten mit rigorosen Massnahmen gegen die Epidemie. Nach Medienberichten soll das Verstecken von Ebola-Kranken in Sierra Leone unter Strafe gestellt werden.

Das Verbergen eines Infizierten werde mit mindestens zwei Jahren Haft geahndet, berichtete die Online-Zeitung «Awoko». Das Parlament des Landes hatte ein entsprechendes Gesetz demnach am Freitag in einer Sondersitzung beschlossen. Präsident Ernest Bai Koroma muss dem Gesetz noch zustimmen.

Die Virusinfektion, die mit schwerem Fieber und Blutungen einhergeht, verläuft sehr schnell und endet in den meisten Fällen tödlich. In den vergangenen Monaten starben nach offiziellen Angaben mindestens 1427 Menschen daran.

Audio
Geldspritze für Ebola-Forschung
aus Echo der Zeit vom 23.08.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 13 Sekunden.

Nigerias Mediziner beenden Streik

Ärzte in Nigeria, die mehr als zwei Monate gestreikt hatten, wollen wegen der Ebola-Epidemie heute Montag an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Das teilte die Ärztekammer des Landes mit. Die Ärzte hätten sich entschlossen, ihren Streik im Interesse der öffentlichen Gesundheitsversorgung vorerst einzustellen.

Die Regierung wollte mehr als 16'000 Ärzte entlassen, weil sie ihre Arbeit während der Ebola-Krise beendet hatten. Der Präsident der Ärztekammer teilte mit, man habe sich mit der Regierung geeinigt.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel