China reagiert mit Gegenzöllen: «Um seine legitimen Rechte und die globale Freihandelsordnung zu wahren, muss China Gegenmassnahmen ergreifen», schreibt das Pekinger Handelsministerium. Man werde auf Waren der Vereingten Staaten Zölle im Wert von 60 Milliarden US-Dollar erheben. In Kraft treten sollen die Massnahmen am 24. September. Zudem werde China entsprechend reagieren, sollten die USA noch weitere Zölle erheben.
Besorgt zeigen sich auch Japan und Australien: Der japanische Wirtschaftsminister Toshimitsu Motegi rief die USA und China auf, rasch eine Lösung im Konflikt zu finden. Zölle und Gegenzölle könnten nicht im Interesse irgendeines Staates sein, so Motegi. Auch die Australische Zentralbank äusserte sich: Sie bezeichnete die internationale Handelspolitik der USA als Quelle der Unsicherheit für die Weltwirtschaft. China ist der wichtigste Handelspartner Australiens, die USA sind Nummer drei.
Sorgenfalten bei europäischen Vertretern: Die Europäische Handelskammer in Peking ist alarmiert: «Die Auswirkungen des Handelskriegs auf europäische Firmen in China sind erheblich und überwiegend negativ», sagte Mats Harborn. Er ist Präsident der Europäischen Handelskammer in Peking. Betroffen zeigten sich auch EU-Firmen in China. Sie warnen vor ernsthaften Folgen für Unternehmen, die weder chinesisch noch amerikanisch sind. Etwa die Hälfte der befragten Mitglieder gab an, negative Auswirkungen durch den Streit zu fürchten.
Kritische Worte aus Deutschland: «Allen Warnungen zum Trotz spielt Präsident Donald Trump einmal mehr mit dem Feuer», kritisierte Holger Bingmann. Er ist Präsident des deutschen Handelsverbandes BGA. «Mit seiner zerstörerischen Handelspolitik sägt Donald Trump weiter an den Fundamenten der Weltwirtschaft», warnte Bingmann. Des Weiteren bezeichnete er die Handelspolitik des US-Präsidenten als «wirtschaftspolitischen Irrweg».
So reagieren die Märkte: Die Ölpreise haben mit moderaten Verlusten auf neue Strafzölle der USA gegen China reagiert. Der Schweizer Aktienmarkt ist von wachsenden Handelssorgen belastet tiefer in den Handel gestartet. Bereits die schwachen Vorgaben von der Wall Street hatten darauf hingedeutet. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben nach einer kurzen Denkpause dem Handelsstreit zwischen China und den Vereinigten Staaten die kalte Schulter gezeigt. Der zunächst schwach gestartete Dax arbeitete sich im frühen Handel in die Gewinnzone vor.
Trump kündigte neue Zölle an: In der Nacht zum Dienstag hatte US-Präsident Trump seinen bisher grössten Schlag im Handelsstreit gelandet und die Hälfte aller Warenimporte aus China mit Sonderzöllen belegt. Den bisher verhängten Sonderzöllen auf Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar werden Zölle auf Waren im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar folgen. Die Verschärfungen treten am 24. September in Kraft, wie die US-Regierung in Washington ankündigte.