Für 1000 Lire gab es früher in Italien einen Kaffee. Mit der Einführung des Euro kostete er plötzlich doppelt so viel. Natürlich nicht nur deshalb wünschen sich viele Menschen in Italien die Lira zurück. Zurück zur nationalen Währung? Geht es nach Matteo Salvini und seiner Lega, so kann nach den Wahlen vom kommenden Sonntag nichts mehr ausgeschlossen werden.
«Der Euro ist für uns kein Dogma», sagt Lega-Chef Matteo Salvini. «Wir sind bereit, mit weiteren EU-Mitgliedsländern eine koordinierte Kündigung der Zwangsvereinbarungen zu erwirken, welche unser Land in seiner Entwicklung einschränken.» Dazu gehöre auch die europäische Einheitswährung.
Die Souveränität eines Staates sind seine Grenzen und auch das Recht, die eigene Währung zu drucken.
Einer der Lega-Experten für den Euro ist Alberto Bagnai. Er sagt: «Die Souveränität eines Staates sind seine Grenzen und auch das Recht, die eigene Währung zu drucken. Das wollen wir wieder.»
Auch Fünf-Sterne-Bewegung stellt Euro in Frage
Schafft die Lega ihr Ziel und wird bei den Wahlen stärkste Partei im Rechtsbündnis, so könnte Matteo Salvini die Anti-Euro-Agenda in Italien diktieren: gemeinsam mit der Protestbewegung Fünf-Sterne. Ihr Spitzenkandidat Luigi Di Maio stellt den Euro ebenso in Frage: «Falls wir an die Regierung kommen, werden wir den Euro und jene Regeln neu verhandeln, die unseren Unternehmen und unseren Bürgern schwer schaden.» Wer auch in Italien künftig regiert - die Front der Euro-Gegner wird zulegen und das Verhältnis zu Europa neu bestimmen.