In Österreich haben die rechte FPÖ und die Grünen bei der Europawahl jeweils deutlich Stimmen gewonnen. Das geht aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hervor.
Demnach hat die FPÖ um 7,8 Prozentpunkte auf 20,5 Prozent zugelegt. Die Grünen erzielen mit einem Plus von 4 Punkten auf Bundesebene ein Rekordergebnis von 13,9 Prozent.
Stärkste Kraft trotz geringer Verluste bleibt die konservative ÖVP mit 27,3 Prozent (2009: 30 Prozent). Die sozialdemokratische SPÖ kommt auf 24,2 Prozent und legt damit um 0,5 Prozentpunkte zu. Die liberalen Neos schaffen 7,6 Prozent. Die im Oktober 2012 gegründete Partei trat zum ersten Mal bei einer Europawahl an.
Freiheitlichen holen auf
«Ich freue mich über einen grossartigen Wahlerfolg», sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Die FPÖ verdankt einen Teil ihres Wahlerfolgs dem Umstand, dass die zuletzt erfolgreiche EU-kritische Partei, das Bündnis des EU-Parlamentariers Hans-Peter Martin, nicht mehr angetreten ist. Es konnte 2009 knapp 18 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.
Viele EU-Kritiker hätten diesmal aus Mangel an Alternativen die FPÖ gewählt, sagte Politikexperte Peter Filzmaier dem ORF. «Die FPÖ hat hier praktisch ein Monopol.» Zudem profitierte sie davon, dass viele Österreicher mit der Politik der grossen Koalition unzufrieden sind.
Die FPÖ strebt gemeinsam mit anderen Parteien die Bildung einer rechtspopulistischen Fraktion im EU-Parlament an. Als Partner kommen dafür unter anderen der französische Front National und die niederländische Partei für die Freiheit von Geert Wilders in Frage. Gemeinsam benötigen die Parteien dafür mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben EU-Staaten.
Geringe Wahlbeteiligung
Wie in vielen anderen EU-Staaten war die Wahlbeteiligung auch in Österreich gering und lag bei gut 45 Prozent – 2009 waren es 46 Prozent. Die Alpenrepublik stellt 18 der insgesamt 751 EU-Abgeordneten.