- Eine alte Fliegerbombe ist auf einer Brücke in der Nähe des belebten Münchner Hauptbahnhofs explodiert.
- Dabei wurden drei Menschen leicht verletzt, einer schwer, wie die Feuerwehr mitteilte.
- Die Explosion ereignete sich bei Bauarbeiten, so die Polizei. Warum die Bombe nicht vorab entdeckt wurde, müsse nun untersucht werden, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.
Der gesamte Zugverkehr zum und vom Hauptbahnhof der bayerischen Landeshauptstadt wurde stundenlang eingestellt. Experten des Kampfmittelräumdienstes eilten zum Unglücksort. Eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war auf einer Baustelle neben einer viel befahrenen Bahnstrecke in München explodiert.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teilte mit, bei Bohrungen sei am Mittag eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe getroffen worden. Warum die Bombe nicht vorab entdeckt wurde, müsse nun untersucht werden. Normalerweise werde bei Bauarbeiten in der Münchner Innenstadt immer genau und regelmässig sondiert, wo Blindgänger liegen könnten.
Die Bombe explodierte an einer Baustelle für die zweite S-Bahn-Stammstrecke, eines der grossen Projekte in München. Die S-Bahnen auf der Stammstrecke wurden sofort angehalten, teils wurden sie evakuiert.
Auch der Fernverkehr kam zum Erliegen. Züge stoppten am nächsten Bahnhof oder fuhren nicht aus dem Hauptbahnhof hinaus. Am Nachmittag rollte der Bahnverkehr wieder langsam an, rund zweieinhalb Stunden nach dem Vorfall. Die S-Bahn-Stammstrecke blieb allerdings vorerst weiter gesperrt, erklärte ein Bahnsprecher.
Immer wieder grosse Evakuierungen
Nicht explodierte Bomben werden in Deutschland auch 76 Jahre nach Kriegsende noch häufig gefunden, oft bei Arbeiten auf Baustellen. Sie werden in der Regel entschärft oder durch kontrollierte Sprengungen entsorgt, was manchmal vorsorglich grosse Evakuierungen zur Folge hat.