Darum geht es: US-Präsident Donald Trump will an den engen Beziehungen zu Saudi-Arabien festhalten, trotz dem mutmassliche Auftragsmord am saudischen Regimekritiker Jamal Khashoggi. Dies löst in den US-Medien und auf Twitter ein grosses Echo aus.
Kritik von Politikern: Sowohl Demokraten als auch Republikaner melden sich zu Wort. Auch prominente Republikaner wie Senator Lindsay Graham oder Bob Corker, der Vorsitzende der aussenpolitischen Kommission im Senat, kritisieren Trumps Haltung.
Corker schreibt, er habe nie gedacht, dass er den Tag einmal erleben würde, an dem sich das Weisse Haus als PR-Firma des saudischen Kronprinzen wird. Ähnlich klingt es bei Parteikollege Rand Paul, ebenfalls Senator: Er schreibt auf Twitter, bei Trumps Statement gehe es um «Saudi-Arabia first» und nicht um «America first».
Kritik auch in Medien: Der TV-Sender CNN stört sich daran, dass Trump unverblümt zugibt, dass es um Wirtschaftsinteressen gehe und diese höher gewichte als ein Menschenleben. Das wiederum verstosse gegen traditionelle amerikanische Werte. Der Sender wird sogar noch deutlicher: Mit seinem Statement habe Trump klar gemacht, dass das Weisse Haus einen Preis habe, dass amerikanische Werte zum Verkauf stünden.
Francis Rooney, ein republikanischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus, sagte gegenüber CNN: Er denke nicht, dass es im Interesse der USA sei, ein Auge zuzudrücken, wenn Saudi-Arabien jemanden ermorde. Die USA seien schliesslich ein Rechtsstaat.
Trump, ein Autokrat? Ein Investigativjournalist und der Nahost-Korrespondent der «Washington Post» haben gemeinsam einen Kommentar geschrieben: Trumps Haltung sei ein Lehrstück für Autokraten. Sein Statement zeige, dass es Trump in der Aussenpolitik vor allem darum gehe, welches Land am meisten us-amerikanische Waffen kaufe. Jobs seien ihm wichtiger als Werte. Jamal Khashoggi hat für die «Washington Post» Kolummnen verfasst.