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International Fifa-Fiasko: Image-Schaden für Standort Zürich?

Die Fifa ist im Visier der Justiz: Funktionäre werden verhaftet, die Bundesanwaltschaft stellt Dokumente am Hauptsitz sicher. Und die Welt schaut zu. Sponsoren dürfte das abschrecken, meint der Sozial- und Wirtschaftspsychologe Christian Fichter.

«Alles Schönreden hilft da nichts», sagt der Zürcher Forscher Christian Fichter. Denn was im Laufe der letzten Jahrzehnte an schlechten News über die Fifa an die Öffentlichkeit gelangt sei, sei langsam so viel, dass das Image des Verbands einen grösseren Schaden davontrage – insbesondere was Korruption und Bestechung angehe.

Audio
Wirtschaftspsychologe Chistian Fichter über den Image-Schadem beim Weltfussballverband
aus HeuteMorgen vom 28.05.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 51 Sekunden.

Für Sponsoren werde dies zur Hypothek, meint Fichter. Denn «keine Marke, kein Unternehmen kann ein Interesse daran haben, im gleichen Atemzug genannt zu werden wie eine Organisation, die mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert ist».

Hinzu komme, dass nicht nur kommerzielle Firmen nichts mit Bestechungsskandalen zu tun haben wollten. «Sondern auch Standorte wie beispielsweise jener, an dem die Fifa ihren Hauptsitz hat, nämlich Zürich», so Fichter.

Weltweit würde das Image entstehen, dass in Zürich und ganz allgemein in der Schweiz diejenigen sitzen, die Betrug und Korruption tolerieren, warnt der Psychologe. «Und das kann nicht im Interesse eines Standorts sein.»

Besorgnis bei grossen Sponsoren

Angesichts des jüngsten Skandals drohen wichtige Geldgeber bereits mit einem Ausstieg. Ohne einen Wandel werde es «sein Engagement überdenken», teilte das Kreditkarten-Unternehmen Visa mit und drückte damit seine «tiefe Enttäuschung und grosse Sorge» aus. Seine Besorgnis äusserte wiederholt auch Coca-Cola. «Diese lange Kontroverse befleckt die Mission und die Ideale der Fifa», schrieb der Getränke-Riese laut der Nachrichtenagentur AFP.

Auch die amerikanische Fastfood-Kette McDonald's nimmt die Vorgänge, die den Weltfussballverband am Mittwoch erschüttert haben, «sehr ernst». Adidas betonte, sein Engagement fortsetzen zu wollen. Der deutsche Sportartikelhersteller hielt die Fifa aber dazu an, konsequent «Standards für Transparenz» einzuführen. Und der US-Konkurrent Nike teilte mit, die Ermittlungen der US-Behörden unterstützen zu wollen.

SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte in New York rechnet derzeit jedoch nicht mit Kündigungen. An der Wall Street gehe man grundsätzlich davon aus, dass «solange Fussball global so populär bleibt und vor allem auch eine Milliarden Dollar schwere Geldmaschine ist, solange dürften die Sponsoren auch am Ball bleiben».

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