Seit Jahren gibt es in den USA eine Bürgerrechtsbewegung, die Denkmäler von Südstaaten-Helden beseitigen will – und im Nachzug rassistischer Exzesse fallen die Statuen der Bürgerkriegs-Generäle. So war es nach der Neonazi-Demonstration in Charlottesville und so ist es nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd.
Protestierende besprayten und demolierten letzte Woche Denkmäler in verschiedenen Städten. Und manche Stadtregierungen und ein Gouverneur haben Folge geleistet und beseitigen in Südstaaten wie Virginia, Alabama, Florida, Kentucky und Tennessee über zwanzig Konföderierten-Denkmäler.
Sogar die Armee macht mit
Doch diesmal zieht der anti-rassistische Bildersturm grössere Kreise. Nascar verbietet die Konföderierten-Flagge an Motorsport-Anlässen. Sogar die Armee macht mit. Die Marines und die Navy wollen das Südstaaten-Emblem auf ihren Grundstücken nicht mehr wehen sehen.
Derweil diskutierte man auf höchster Ebene des Verteidigungsdepartements, Militär-Stützpunkte wie Fort Bragg und Fort Benning, nach sezessionistischen Generälen benannt, umzutaufen. Ein Sprecher des Pentagon sagte, Verteidigungsminister Marc Esper und Armeesekretär Ryan McCarthy würden eine überparteiliche Debatte begrüssen.
Da platzte Präsident Trump doch der Kragen. Seine Regierung werde es nicht in Betracht ziehen, die wunderbaren und sagenumwobenen Stützpunkte umzubenennen, tweetete er. Sie seien ein Teil des amerikanischen Kulturerbes, das man zu ehren habe.
Präsident Trump will im Juli wieder an Massenveranstaltungen auftreten, Pandemie hin oder her. «Defend the Police» wird zum Slogan werden – und «Defend the History». Die «Make America Great Again»-Fans werden einstimmen in das Hohelied auf die Polizei und die Vergangenheit – ob sie auf der richtigen Seite der Geschichte stehen, wird sich zeigen.