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Wie weiter mit dem rassistischen Erbe der Südstaaten?
Aus HeuteMorgen vom 11.06.2020. Bild: Keystone
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Folge der US-Bürgerproteste Der anti-rassistische Bildersturm zieht weite Kreise

Wie weiter mit dem rassistischen Erbe der Südstaaten? Präsident Donald Trump mischt sich in den Kulturkampf ein.

Seit Jahren gibt es in den USA eine Bürgerrechtsbewegung, die Denkmäler von Südstaaten-Helden beseitigen will – und im Nachzug rassistischer Exzesse fallen die Statuen der Bürgerkriegs-Generäle. So war es nach der Neonazi-Demonstration in Charlottesville und so ist es nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd.

Protestierende besprayten und demolierten letzte Woche Denkmäler in verschiedenen Städten. Und manche Stadtregierungen und ein Gouverneur haben Folge geleistet und beseitigen in Südstaaten wie Virginia, Alabama, Florida, Kentucky und Tennessee über zwanzig Konföderierten-Denkmäler.

Sogar die Armee macht mit

Doch diesmal zieht der anti-rassistische Bildersturm grössere Kreise. Nascar verbietet die Konföderierten-Flagge an Motorsport-Anlässen. Sogar die Armee macht mit. Die Marines und die Navy wollen das Südstaaten-Emblem auf ihren Grundstücken nicht mehr wehen sehen.

Diskussion um Statuen im Kapitol

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Der Statuen-Streit ist auch auf dem Kapitol angekommen. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, will elf Denkmäler unverzüglich entfernen lassen. Sie alle zeigen Führer der Konföderierten Staaten und Soldaten aus dem Bürgerkrieg.

Die Statuen «sind eine Hommage an Hass, nicht an unser Erbe. Sie müssen entfernt werden», schrieb Pelosi in einem Brief an die Leitung des Kongressausschusses, der für die Verwaltung der Statuen im Kapitol zuständig ist.

Der Ausschuss besteht aus Mitglieder beider politischer Parteien. Es ist unklar, wie das Gremium auf die Forderung reagieren wird.

Derweil diskutierte man auf höchster Ebene des Verteidigungsdepartements, Militär-Stützpunkte wie Fort Bragg und Fort Benning, nach sezessionistischen Generälen benannt, umzutaufen. Ein Sprecher des Pentagon sagte, Verteidigungsminister Marc Esper und Armeesekretär Ryan McCarthy würden eine überparteiliche Debatte begrüssen.

Da platzte Präsident Trump doch der Kragen. Seine Regierung werde es nicht in Betracht ziehen, die wunderbaren und sagenumwobenen Stützpunkte umzubenennen, tweetete er. Sie seien ein Teil des amerikanischen Kulturerbes, das man zu ehren habe.

Präsident Trump will im Juli wieder an Massenveranstaltungen auftreten, Pandemie hin oder her. «Defend the Police» wird zum Slogan werden – und «Defend the History». Die «Make America Great Again»-Fans werden einstimmen in das Hohelied auf die Polizei und die Vergangenheit – ob sie auf der richtigen Seite der Geschichte stehen, wird sich zeigen.

Heute Morgen, 11.6.2020, 6 Uhr

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