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Folgen der Schadstoffe Umweltverschmutzung fordert mehr Tote als Kriege und Krankheiten

Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit sterben Millionen Menschen an den Folgen der Verschmutzung in der Luft, im Wasser und im Boden.
  • Das besagt eine internationale Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlicht worden ist.
  • Die Forscher gehen allein im Jahr 2015 von neun Millionen Todesfällen aus.

Laut einer internationalen Studie kosten Umweltverschmutzungen mehr Menschen das Leben als Kriege und Krankheiten. Für das Jahr 2015 zählten die Forscher etwa neun Millionen Todesfälle wegen Schadstoffen in der Luft, im Wasser oder im Boden.

Einer von sechs vorzeitigen Todesfällen könne auf eine Aussetzung mit giftigen Stoffen zurückzuführen sein, erklärte die medizinische Fachzeitschrift «The Lancet» in einer am Freitag in dieser Art erstmals erschienenen Studie.

Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Lungenkrebs

Die Umweltverschmutzungen – von dreckiger Luft bis zu unsauberem Wasser – führten bei mehr Menschen zum Tod als etwa Aids, Tuberkulose und Malaria zusammengerechnet. Und: Die Menschen starben vor allem an Herzerkrankungen, Schlaganfällen und Lungenkrebs – ausgelöst durch die Umweltverschmutzungen.

Am meisten Todesfälle wurden in Ländern registriert, in denen die Industrie schnell ausgebaut wurde. So etwa in Indien, Pakistan, China oder Bangladesch. «Verschmutzung ist viel mehr als eine Herausforderung für die Umwelt – es ist eine schwerwiegende und allgegenwärtige Bedrohung, die viele Aspekte der menschlichen Gesundheit betrifft», sagte Philip Landrigan, Professor bei der Icahn School of Medicine. Er war an der Untersuchung beteiligt.

Zweitgrösste Gefahr: verschmutztes Wasser

Allein die Luftverschmutzung, etwa durch den Verkehr oder durch offene Feuer, stehe in Zusammenhang mit 6,5 Millionen Todesfällen. Die zweitgrösste Gefahr sei verschmutztes Wasser, durch das Infektionen übertragen würden und an dem 1,8 Millionen Menschen gestorben seien.

Die Studie wurde von etwa 40 internationalen Wissenschaftlern zusammengetragen.

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