- In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind bei einer Bombenexplosion mindestens 16 Menschen getötet und weitere mindestens 100 verletzt worden.
- Die Explosion ereignete sich auf einem Gelände, wo unter anderem mehrere ausländische Organisationen untergebracht sind, teilte die Regierung mit.
- Die Taliban bekannten sich auf Twitter zum Angriff.
- Die Explosion in Kabul erfolgt inmitten der Bemühungen zwischen den Taliban und den USA um eine politische Lösung des Konflikts im Land.
Ungeachtet eines offenbar kurz bevorstehenden Abkommens mit den USA über Wege zu Frieden in Afghanistan erhöhen die radikalislamischen Taliban die Zahl ihrer Angriffe. Bei einem Autobombenanschlag in der Hauptstadt Kabul in der Nacht zu Dienstag sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet und weitere 119 verletzt worden.
«Grundsätzlich» einig
In einem nur wenige Minuten vor dem Anschlag vom TV-Sender ToloNews ausgestrahlten Interview hatte der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, erklärt, man habe sich mit den Taliban «grundsätzlich» geeinigt.
Bei den seit rund einem Jahr laufenden USA-Taliban-Gesprächen geht es vor allem um Truppenabzüge und Garantien der Taliban, dass Afghanistan kein sicherer Hafen für Terroristen wird. In der Folge sollen innerafghanische Friedensgespräche geführt werden.
Warten auf Trump
Die «grundsätzliche» Einigung zwischen den USA und den Taliban sei aber erst endgültig, wenn sich US-Präsident Donald Trump damit einverstanden erkläre, sagte Khalilzad. Sollte Trump zustimmen, könne das Abkommen in den kommenden Tagen verkündet werden. Vonseiten der Taliban gab es vorerst keinen Kommentar dazu.
Die Autobombe in Kabul in der Nähe einer Wohn- und Büroanlage für Ausländer war der dritte aufsehenerregende Angriff in Afghanistan binnen drei Tagen. Am Samstag hatten Hunderte Taliban-Kämpfer versucht, die nördliche Provinzhauptstadt Kundus zu überrennen. Am Sonntag griffen Taliban-Kämpfer die Provinzhauptstadt Pul-e Chumri an. In beiden Städten starben nach offiziellen Angaben mindestens 32 Sicherheitskräfte und Zivilisten.