- Die südkoreanische Regierung schaltet die Propagandabeschallung an der Grenze zu Nordkorea ab.
- Vor dem Gipfeltreffen der beiden verfeindeten Staaten am Freitag wolle man «militärische Spannungen» abbauen, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit.
- Zuvor hatte Nordkorea ein Zeichen für ein friedliches Gesprächsklima gesandt: Es hatte seine Atomwaffen- und Raketentests ausgesetzt.
Am Freitag wollen die beiden Staatschefs der verfeindeten Nachbarstaaten im Grenzort Panmunjom zum dritten gesamtkoreanischen Gipfeltreffen seit Ende des Koreakrieges (1950-1953) zusammenkommen.
Um friedlichen Gesprächen den Boden zu bereiten, haben nun beide Seiten Entspannungssignale gesandt: Die nordkoreanische Regierung hat vor zwei Tagen den vorläufigen Stopp seiner Atomversuche mit Interkontinentalraketen verkündet. Die südkoreanische Regierung will nun im Gegenzug auf Lautsprecherdurchsagen und die Beschallung mit lauter Popmusik an der Grenze zu Nordkorea verzichten.
Als Reaktion auf einen nordkoreanischen Atomtest hatte Südkoreas Militär im Januar 2016 die zwischenzeitlich ausgesetzten Propaganda-Durchsagen wiederaufgenommen – laut der damaligen Präsidentin Park Geun Hye das «wirksamste Mittel der psychologischen Kriegsführung». Auch Nordkorea nutzt dieses Instrument und richtet Lautsprecherdurchsagen in Richtung Süden.
Auch ein Treffen von Nordkorea und USA geplant
Der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm gehört seit Jahren zu den gefährlichsten Konflikten der internationalen Politik. Für Ende Mai oder Juni ist deswegen auch ein Gipfeltreffen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump geplant.
Die USA verlangen von Nordkorea eine komplette Aufgabe des Atomprogramms. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA erklärte am Sonntag, dass der Druck auf Nordkorea aufrecht erhalten bleibe, bis eine massgebliche nukleare Abrüstung vollzogen sei.