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Gedenken an Stauffenberg 80 Jahre Hitler-Attentat: «Demokratie muss geschützt werden»

  • Vor 80 Jahren misslang ein Anschlag auf Hitler, der die NS-Diktatur und den von Deutschland ausgehenden Weltkrieg hätte stoppen sollen.
  • Zahlreiche deutsche Staatsspitzen, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz, erinnerten an das Zeichen der Auflehnung durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
  • Beim Gedenken im Hof des Bendlerblocks riefen die zwei Staatsmänner dazu auf, «die Demokratie weiter zu schützen».

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler zum Einsatz für die Demokratie aufgerufen. «Überlassen wir das Feld nicht den lautstarken Verächtern der Demokratie, sondern schützen wir unsere Demokratie», sagte das Staatsoberhaupt nach einem Besuch in der Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin.

Mann betrachtet Wand voller Schwarz-Weiss-Porträts.
Legende: Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gedenkt bei einer Ausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand der Verstorbenen. Keystone/ CLEMENS BILAN

Das sei das beste Angedenken, dass man den Attentätern des 20. Juli 1944 rund um Claus Schenk Graf von Stauffenberg und allen anderen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet hätten, erbringen könne. Heute, in einer freiheitlichen Demokratie, sei Engagement dafür weiter das Gebot der Stunde. «Nicht Hass und Hetze und erst recht nicht Gewalt. Gewalt zerstört Demokratie.» Steinmeier hatte zuvor an einer Gedenkfeier teilgenommen und einen Kranz an einer Tafel angebracht.

Es waren Menschen, die zum richtigen Moment das Richtige getan haben und das unter grösster Gefahr für sich und ihre Familie.
Autor: Frank-Walter Steinmeier Deutscher Bundespräsident

Der Bundespräsident würdigte den gesamten deutschen Widerstand gegen die NS-Diktatur. Es gehe nicht um «makellose Helden». Es gehe darum, dass es Menschen gewesen seien, «die zum richtigen Moment das Richtige getan haben und das unter grösster Gefahr für sich und ihre Familie.»

Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz nahm an der Gedenkveranstaltung teil. Mit Blick auf die deutsche Innenpolitik mahnte er zur Wachsamkeit bei der Verteidigung der Demokratie. Demokratie lebe davon, dass sich Bürgerinnen und Bürger engagierten, mit Respekt begegneten und jeder Art von Menschenfeindlichkeit und jedem Extremismus entgegenträten. «Diejenigen, die unsere Demokratie bekämpfen, werden stets auf unseren entschiedenen Widerstand treffen», betonte der Kanzler.

Verunglückter Sprengstoffanschlag auf Hitler

Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vergeblich versucht, Hitler mit einem Sprengstoffanschlag zu töten, das nationalsozialistische Regime zu stürzen und den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Hitler überlebte jedoch und führte den von Deutschland begonnenen Krieg noch mehr als neun Monate lang weiter. Stauffenberg und seine drei Mitstreiter wurden noch am Abend im Hof des Bendlerblocks erschossen  – dort, wo nun die Gedenkstätte steht.

Über 40 verunglückte Anschläge auf Hitler

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Das Attentat Stauffenbergs war eines von über 40, die erfolglos auf Hitler verübt wurden. Fünf Jahre zuvor, am 8. November, 1939 wollte der einfache Schreiner und Einzelkämpfer Georg Elser mit einer selbstgebauten Bombe Hitler töten. Sein Anschlag im Münchner Bürgerbräukeller scheiterte: Acht Menschen starben, Hitler, der nach einer Rede den Saal einige Minuten früher als geplant verlassen hatte, entging dem Anschlag.

Georg Elser steht bis heute im Schatten von bekannten Hitler-Gegnern wie Stauffenberg oder den Geschwistern Scholl. Die beiden Studenten Hans und Sophie Scholl waren Mitglieder der Widerstandsgruppe «Weisse Rose». Am 18. Februar 1943 verteilten sie vor den Hörsälen der Münchner Universität Flugblätter gegen den Nationalsozialismus und wurden vom Hausmeister verraten. Vier Tage später wurden sie hingerichtet.

Im Gegensatz zu Stauffenberg, der aus einer alten Offiziersfamilie stammte, und den Geschwistern Scholl mit einem akademischen Hintergrund hatte der Handwerker Georg Elser keine Lobby, die sein Andenken hochhielt.

SRF 4 News, 20.07.2024, 14 Uhr ; 

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