- Ein Generalstreik hat das öffentliche Leben in Brasilien beeinträchtigt.
- Im ganzen Land gab es starke Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr bei Bussen und Bahnen, Strassen wurden blockiert.
- Ausserdem kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei.
- Es war der erste Generalstreik seit 21 Jahren.
Der Protest richtete sich gegen eine Arbeitsmarktreform der Regierung von Präsident Michel Temer, die eine Ausweitung von Arbeitszeiten, eine Beschneidung der Mitsprache von Gewerkschaften und die Zahlung von Kosten bei Arbeitsprozessen durch die Angestellten vorsieht. Die Gewerkschaften warnen vor einer einseitigen Stärkung von Unternehmen. Der Senat muss der Reform noch zustimmen.
Bei Protestkundgebungen kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. In Rio de Janeiro etwa setzten Vermummte Busse und Autos in Brand, die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Alle grossen Gewerkschaften hatten zu dem Streik aufgerufen. Dutzende Menschen wurden den Behörden zufolge festgenommen.
Das Land steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, über zwölf Millionen Menschen sind arbeitslos. Auch das Rentensystem soll reformiert werden, um das hohe Defizit zu bekämpfen. Der letzte Generalstreik richtete sich während der Präsidentschaft von Fernando Henrique Cardoso gegen hohe Arbeitslosigkeit und niedrige Löhne.