- Tausende haben auf Mallorca gegen Massentourismus protestiert.
- Motto der Versammlung war unter anderem «Sagen wir basta!».
- Die Polizei sprach von 10'000 Demonstrierenden.
Ein Motto der Demonstration war «Mallorca steht nicht zum Verkauf». Die Zahl der Teilnehmer habe die Erwartungen bei weitem übertroffen, schrieb die Zeitung «Diario de Mallorca». Die Menschen seien aus allen Teilen der Insel gekommen, hiess es. Die Polizei sprach von 10'000 Teilnehmenden.
Zur Kundgebung rief die Organisation «Banc de Temps de Sencelles», die die immer grösser werdende Zahl der Besucher und der Ferienwohnungen für die Wohnungsnot auf Mallorca und für die «Zerstörung» der spanischen Mittelmeerinsel verantwortlich macht.
Die Demonstrierenden, darunter auch viele Familien mit Kindern, Schülerinnen und Schüler und Studierende sowie Rentnerinnen und Rentner, skandierten beim Marsch über die Flaniermeile Passeig del Born Slogans wie «Wer Mallorca liebt, zerstört es nicht». Es waren auch viele Plakate mit Aufschriften wie «Wenn sie uns ein Dach verweigern, verweigern sie uns die Zukunft».
Kundgebung unter Eindruck des Restaurant-Einsturzes
Dem Protestmarsch schlossen sich Gewerkschaften, Umweltschutzgruppen und verschiedene Bürgerinitiativen an. Die Kundgebung stand unter dem Eindruck des Restaurant-Einsturzes am Donnerstagabend am Ballermann. Bei dem Unglück starben vier Menschen, darunter zwei junge Frauen aus Deutschland. Bewohnende der vor allem von deutschen Touristen besuchten Playa de Palma sind überzeugt, viele Gebäude des Gebiets seien nicht geeignet für den Massentourismus.
Für die Wirtschaft der Insel ist Tourismus unverzichtbar. Die Branche steht für 45 Prozent der Wirtschaftsleistung Mallorcas. Inzwischen gibt es aber kaum jemand, der die Notwendigkeit einer Begrenzung der Besucherzahlen infrage stellt.