- Erneut haben in Ecuador Tausende gegen die Regierung demonstriert.
- Dabei ist es auch zu Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und Polizei gekommen.
- Landesweit legte ein Generalstreik das öffentliche Leben lahm.
Auf den Strassen war kaum Verkehr zu sehen, Geschäfte blieben geschlossen, an den Schulen fiel der Unterricht aus. Der Ausstand war überwiegend friedlich, allerdings kam es auch zu Strassenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei.
In der Hauptstadt Quito wurden nach Augenzeugenberichten mehrere Menschen verletzt. Nach Angaben des Innenministeriums wurden seit Beginn der Protestwelle 676 Personen festgenommen. Zu den Demonstrationen und dem Generalstreik aufgerufen hatten Gewerkschaften und die Konföderation der Indigenen Völker Conaie.
Die Regierung hat inzwischen den Ausnahmezustand verhängt und um Regierungsgebäude Sperrbezirke eingerichtet. Präsident Lenín Moreno verlegte seine Regierung am Montag nach Guayaquil, um den Unruhen in Quito auszuweichen. Allerdings kam es auch dort zu Protesten.
Treibstoffpreise als Hauptgrund
Die Proteste waren letzte Woche ausgebrochen, nachdem die Regierung des südamerikanischen Landes Subventionen auf Treibstoffe gestrichen hatte. Die Demonstranten geben Moreno die Schuld für den Anstieg der Preise, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds IWF abgeschlossen hatte.
Ecuador sicherte sich damit IWF-Kredite in Höhe von 4.2 Milliarden Dollar. Im Gegenzug wurde Morenos Regierung zur Auflage gemacht, die staatlichen Subventionen für Kraftstoff zu senken. Diese Subventionen schlagen mit 1.3 Milliarden Dollar im Jahr zu Buche.