- Mary Lou McDonald hat den Parteivorsitz der Sinn Fein von Gerry Adams übernommen. Gerry Adams hatte die Partei seit 1983 geführt.
- Die 48-jährige McDonald wurde in Dublin geboren und stammt aus der irischen Mittelschicht.
Die Wahl einer Frau aus der jüngeren Generation, die nicht direkt in
den Nordirlandkonflikt verwickelt war, bedeutet einen Bruch der
nationalistischen Partei mit ihrer Vergangenheit als politischer Arm der
extremistischen Irisch-Republikanischen Armee (IRA).
Als waschechte Dublinerin habe Mary Lou McDonald keine historische Verbindung mit der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) und trage somit auch keine Altlasten aus dem Nordirland-Konflikt mit sich herum, sagt SRF-Grossbritannienkorrespondent Martin Alioth zum Generationenwechsel innerhalb der Partei.
Dass Sinn Fein sich weiter von der IRA distanziere spiele in Nordirland zudem kaum eine Rolle – die Partei habe in dieser Region keine politische Konkurrenz. In der Republik Irland sei das anders. «Dort war Gerry Adams eine eckige und fremde Figur, der sich schwer tat mit den Gegebenheiten in der Republik und seine militärische Vergangenheit wurde ihm von einem grossen Teil der Wählerschaft in der Republik nie verziehen», erklärt Martin Alioth weiter.
Mit Mary Lou McDonald ändere sich das – zumal sie sozial aufgeschlossen und liberal sei.