Was ist passiert? Der Angriff begann gegen 13.45 Uhr Ortszeit (1:45 Uhr MEZ). Ein bewaffneter Mann drang in die Masjid-al-Noor-Moschee in der Innenstadt von Christchurch ein, wo sich zur Mittagsstunde mehr als 300 Menschen zum Freitagsgebet versammelt hatten. Er schoss mit einer Schnellfeuerwaffe um sich. Zeugen zufolge trug der Täter einen Helm und eine kugelsichere Weste. Später fielen auch noch in einer Moschee im Vorort Linwood Schüsse, etwa sechs Kilometer entfernt. Der genaue Ablauf der Anschläge ist jedoch noch nicht bekannt.
Wie viele Opfer gibt es? Mindestens 49 Menschen sind getötet worden. Zudem wurden Dutzende muslimische Gläubige durch Schüsse verletzt. Die Polizei fand in der Masjid-al-Noor-Moschee und davor 41 Leichen. Beim Angriff auf die Linwood-Masjid-Moschee starben sieben Menschen. Ein Verletzter starb später im Krankenhaus.
Christchurch im Ausnahmezustand
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Bild 1 von 9. Die neuseeländische Stadt Christchurch befindet sich im Ausnahmezustand. Mehrere Dutzend Menschen sind bei den Angriffen auf zwei Moscheen getötet worden. Zudem wurden durch Schüsse fast 50 muslimische Gläubige verletzt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Aus Sorge vor weiteren Attacken riegelte die Polizei Schulen und andere öffentliche Gebäude vorübergehend ab. An die Bevölkerung – insbesondere an Muslime – appellierte sie, zuhause zu bleiben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. Für den Pazifikstaat Neuseeland ist es eine der schlimmsten Gewalttaten der jüngeren Geschichte. Auch nach Stunden ist der genaue Ablauf des Angriffs noch unklar. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 9. Angehörige warten in der Nähe der Masjid-al-Noor-Moschee und versuchen verzweifelt Informationen zu bekommen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Der Schock sitzt tief. In Neuseeland ist nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung muslimischen Glaubens. Insgesamt gibt es etwa 50'000 Muslime, viele davon Einwanderer aus Staaten wie Pakistan oder Bangladesch. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Die beiden Anschlagsorte in Christchurch: die Masjid-al-Noor-Moschee im Stadtzentrum und die Linwood-Masjid-Moschee. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 9. Die Masjid-al-Noor-Moschee im Stadtzentrum von Christchurch. Der Angriff ereignete sich während des Freitagsgebets. Bildquelle: Keystone / Archivbild.
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Bild 8 von 9. Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einem der finstersten Tage für Neuseeland und einem beispiellosen Gewaltakt. Der Terroranschlag sei gut vorbereitet gewesen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. Die Stadt Christchurch zählt 350'000 Einwohner und liegt auf der Südinsel des Pazifikstaats Neuseeland. Bildquelle: SRF.
Wer sind die Verdächtigen? Als mutmasslicher Haupttäter wurde ein 28-jähriger Australier festgenommen. Bei der Festnahme wurden zahlreiche Waffen sichergestellt. Der Verdächtige wurde inzwischen des Mordes angeklagt. Zwei weitere Verdächtige, die ebenfalls im Besitz von Schusswaffen waren, wurden festgenommen. Eine vierte Person kam wieder auf freien Fuss. Die mutmasslichen Angreifer befanden sich nicht auf Terrorlisten.
War es ein Einzeltäter? Die Polizei äusserte sich nicht näher dazu, ob die Tat in der zweiten Moschee ebenfalls auf das Konto des Australiers geht oder andere dahinterstehen.
Die Festnahme: Auf einem Video ist zu sehen, wie mehrere bewaffnete Beamte den mutmasslichen Haupttäter aus einem weissen Auto ziehen, das zuvor offensichtlich gerammt wurde. Nach Angaben der Polizei wurden an zwei Autos Sprengsätze entdeckt. Beide konnten entschärft werden.
Existiert ein Video der Tat? Im Internet kursiert ein 17-minütiges Video – wohl vom mutmasslichen Attentäter selbst gefilmt. Es soll den Angriff auf die erste Moschee zeigen. Die neuseeländische Polizei arbeitet daran, die Verbreitung des Videos zu verhindern. Ermittler forderten die Öffentlichkeit auf, Links zu dem Video nicht im Internet zu teilen.
Offenbar gibt es ein Manifest des Täters: Im Netz ist ein 74-seitiges «Manifest» in Umlauf. Darin äussert sich mutmasslich der Täter zu seinen Beweggründen. Es finden sich auch rechtsextreme Parolen und der Verfasser betont, eine «Atmosphäre der Angst» schaffen zu wollen. Die Authentizität des Manifests ist bislang nicht erwiesen. Die Polizei äusserte sich nicht dazu.
Sind Schweizer betroffen? Bislang gibt es keine Hinweise auf Schweizer Staatsangehörige unter den Opfern, wie das Aussendepartement EDA sagte. Die Schweizer Vertretung in Wellington stehe in Kontakt mit den zuständigen lokalen Behörden.