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Brutaler Menschenhändler in Gewahrsam
Aus SRF 4 News aktuell vom 09.01.2023. Bild: KeystoneEPA/WALLACE WOON/Archiv
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Gewalt gegen Migranten Eritreischer Menschenschmuggler im Sudan gefasst

Schlag gegen die organisierte Kriminalität: Im Sudan wurde ein brutaler Menschenhändler festgenommen.

Worum geht es? In Sudan wurde letzte Woche der eritreische Menschenhändler Kidane Zekarias Habtemariam festgenommen. Laut Interpol ist es «der meistgesuchte Menschenhändler» weltweit. Der Mann sei dafür bekannt, Migranten und Migrantinnen äusserst gewalttätig behandelt zu haben.

Was bewirkt die Festnahme? «Habtemariam ist einer der bekanntesten und brutalsten Menschenhändler. Es gibt daneben auch andere Menschenhändler und Netzwerke», sagt Naveena Kottoor, freie Journalistin in Nairobi, die die Entwicklung beobachtet. «Man muss abwarten, ob der Festgenommene wirklich der richtige ist. Schon einmal haben die sudanesischen Behörden den Kopf eines grossen Menschenhändlernetzwerks festgenommen. Er wurde nach Italien ausgeliefert und dort wurde ihm der Prozess gemacht, bis sich herausstellte, dass man ihn verwechselt hatte», sagt sie.

Menschen strecken ihre Arme aus einer vergitterten Tür. Symbolbild/Archiv
Legende: Migrationswillige Menschen in einem Lager in Libyen (Symbolbild/Archiv). Symbolbild/REUTERS/Hani Amara

Was wird Habtemariam vorgeworfen? Gemäss Interpol leitet er eine kriminelle Organisation, die Migrantinnen und Migranten aus afrikanischen Ländern, die von Libyen aus das Mittelmeer überqueren wollen, erpresst, entführt, ermordet oder vergewaltigt hat. Insgesamt gebe es Tausende Opfer, die auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa in die Fänge der Organisation geraten seien. Eine genaue Zahl nennt Interpol nicht.

Wie funktionierte seine Taktik? Konkret habe er den Menschen vorgegaukelt, sie schnell und sicher nach Europa zu bringen. Dafür mussten sie bezahlen. Dann soll er die Menschen auf dem Weg nach Europa, vor allem aber in Libyen eingesperrt haben. Frauen soll er vergewaltigt und Männer brutal misshandelt haben, um weiteres Geld von Familienmitgliedern in den Heimatländern zu erpressen, berichtet Kottoor. «Die Menschen mussten ihre Familien anrufen, während sie gefoltert wurden. Die Familienmitglieder mussten sehr schnell Geld auftreiben, das Handlangern vor Ort übergeben wurde», sagt die Journalistin.

Wer hat Habtemariam gesucht? Festgenommen wurde er von einem internationalen Ermittlerteam unter der Führung der Vereinigten Arabischen Emirate. An der Fahndung beteiligt waren den Angaben nach unter anderem Äthiopien, der Sudan und die Niederlande. Interpol erwartet demnach weitere Festnahmen in dem Fall. Die Operation habe sechs Monate gedauert, wie der Innenminister der Vereinigten Arabischen Emirate twitterte.

Was ist die Vorgeschichte? Habtemariam war aus der Haft in Äthiopien geflohen, als gegen ihn 2020 ein Prozess wegen Menschenhandel geführt wurde. Er wurde in Äthiopien in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. «In diesem Prozess in Äthiopien wird ihm nachgesagt, er habe die Zeugen bedroht, beziehungsweise bestochen, so dass die Zeugenaussagen nicht wirklich verwendbar waren.»

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Aus Tagesschau vom 10.03.2022.
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Warum wird der Menschenhändler an die Vereinigten Arabischen Emirate ausgeliefert? Das Geld, das Habtemariam mit seinen Komplizen verdient habe, sei teilweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten gewaschen worden.

SRF 4 News, 09.01.2023; 06:20 Uhr ; 

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