- Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf den Gazastreifen auch am Samstag fortgesetzt. Dabei wurde ein Gebäude zerstört, in dem unter anderem der Sender Al Dschasira aus Katar und die US-Agentur AP ihre Büros haben.
- Auch in Tel Aviv ist erneut Raketenalarm ausgelöst worden. In der Stadt waren Warnsirenen und Explosionen am Himmel zu hören.
- Aus dem Gazastreifen haben laut dem israelischen Militär militante Palästinenser Raketen auf die Wüstenstadt Beerscheva im Süden Israels sowie auf weitere Grenzorte abgefeuert.
Israels Luftwaffe hat am Samstag nach Medienberichten ein 14-stöckiges Hochhaus im Gazastreifen zerstört, in dem Medienunternehmen wie Associated Press (AP) und der TV-Sender Al Dschasira ihre Redaktionsbüros hatten. Die Bewohner waren zuvor aufgefordert worden, das Gebäude zu verlassen. Es ist das fünfte Hochhaus, das Israels Armee seit Montag zerstört hat.
Die israelische Armee teilte bei Twitter mit, Kampfjets hätten ein Hochhaus angegriffen, in dem der Geheimdienst der islamistischen Hamas über «militärische Ressourcen» verfügt habe. Ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms sagte nach der Zerstörung des Gebäudes, Tel Aviv solle sich auf eine «Antwort vorbereiten, die die Erde erschüttern lässt».
Raketen im Grossraum Tel Aviv
Bei einem Raketenangriff auf den Grossraum Tel Aviv war zuvor ein Mann im Vorort Ramat Gan nach Angaben von Sanitätern tödlich verletzt worden. Insgesamt schlugen laut der Polizei dort zwei Raketen ein. In der Küstenmetropole Tel Aviv wurde dreimal hintereinander Raketenalarm ausgelöst. Dies war die achte Angriffswelle auf Tel Aviv seit Dienstagabend.
In der israelischen Stadt Beerscheva wurde ein Haus von Raketensplittern getroffen. Auch die Küstenstädte Aschkelon und Aschdod wurden erneut angegriffen. Wie Israels Armee mitteilte, kamen in Israel durch den Raketenbeschuss der vergangenen Tage acht Menschen ums Leben.
Die israelische Armee griff weitere Ziele im Gazastreifen an. Die Luftwaffe habe mehrere Raketenabschussrampen und zwei Kampfeinheiten der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas beschossen, teilte die Armee mit.
Acht palästinensische Flüchtlingskinder getötet
Die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa teilte mit, im Flüchtlingslager Schati sei ein Haus getroffen worden. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium sind dabei zehn Mitglieder einer palästinensischen Familie getötet worden, darunter acht Kinder. Ein fünf Monate alter Junge überlebte den Angriff.
Auch in Beit Lahia im Norden des Küstenstreifens sowie an anderen Orten starben laut Wafa Zivilisten. Gemäss dem Gesundheitsministerium wurden seit Montag 140 Palästinenser im Gazastreifen getötet.
Zusammenstösse an israelisch-libanesischer Grenze
Im Osten und Norden Israels kam es an der Grenze zum Libanon zu Zusammenstössen. Nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA kamen dabei zwei Demonstranten aus Libanon ums Leben. Die israelische Armee geht davon aus, dass die Randalierer einen Terroranschlag im Dorf Metula im Norden Israels verüben wollten.
Von Syrien aus sind zudem drei Raketen nach Israel abgefeuert worden. Wie die israelische Armee mitteilte, ging eine davon auf syrischem Boden nieder. Es liegen keine Berichte über mögliche Schäden vor.
US-Spitzendiplomat in Tel Aviv angekommen
Die USA bemühen sich seit Tagen intensiv um eine Deeskalation im Konflikt. Nun haben sie einen offiziellen Vermittlungsversuch gestartet.
Wie die US-Botschaft in Israel am Freitagabend mitteilte, traf der Spitzendiplomat Hady Amr in Tel Aviv ein. US-Aussenminister Antony Blinken hatte ihn gebeten, sich mit Vertretern beider Seiten zu treffen.
Der Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas war zu Wochenbeginn eskaliert. Militante Palästinenser beschiessen Israel fortwährend mit Raketen – nach Angaben der israelischen Armee waren es zuletzt bereits 2300. Das Land reagiert auf die Angriffe mit massiven Gegenschlägen im Küstengebiet.