- US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin haben bei ihrem Gipfeltreffen eine enge Zusammenarbeit bei der Lösung internationaler Krisen und Konflikte vereinbart.
- «Wir haben die ersten Schritte in eine strahlendere Zukunft gemacht», sagte Trump nach vierstündigen Gesprächen in der finnischen Hauptstadt Helsinki.
- Auch Putin zeigte sich zufrieden. Konkrete Beschlüsse wurden allerdings nicht verkündet.
Einmischung in den US-Wahlkampf: Präsident Putin wies den Vorwurf einer Einmischung in den US-Wahlkampf im Jahr 2016 klar zurück. «Ich wiederhole, was ich schon mehrere Male gesagt habe: Russland hat sich nie eingemischt und wird sich nie einmischen – weder in innere amerikanische Angelegenheiten noch in einen Wahlprozess», sagte er.
Trump zeigte sich damit zufrieden und nannte Putins Zurückweisung «stark». Er selbst wies Vorwürfe geheimer Absprachen mit Russland bei seinem Wahlsieg im Jahr 2016 entschieden zurück. «Wir haben eine brillanten Wahlkampf geführt, und deshalb bin ich Präsident», sagte er.
Beziehungen USA-Russland: «Unsere Beziehung war nie schlechter als sie es jetzt ist. Aber das hat sich vor vier Stunden verändert», sagte Trump mit Blick auf den Beginn der Gespräche. «Ich bin davon wirklich überzeugt.» Der US-Präsident betonte, dass er nun damit rechne, dass man sich oft wiedertreffen werde. Es sei der Beginn eines langen Prozesses.
Ukraine: Putin forderte die USA zu mehr Engagement für eine Friedenslösung in der Ostukraine auf. «Die USA könnten entschlossener sein und die ukrainische Führung dazu bringen, ihre Arbeit zu machen», sagte er. Beide hätten bei ihrem Vier-Augen-Gespräch über den Minsker Friedensplan gesprochen, der unter anderem unter Vermittlung von Deutschland und Frankreich 2015 ausgehandelt wurde. Dieser wird jedoch kaum umgesetzt.
Militärische Zusammenarbeit: Trump lobte die Militärzusammenarbeit beider Länder. «Unsere Militärs kommen gut miteinander aus», sagte er. Die Armeen kämen besser miteinander zurecht als die Politiker beider Länder, sagte Trump.
Putin rief die USA zu einem gemeinsamen Engagement für eine Beilegung des Syrien-Konflikts auf. «Russland und die USA können in diesem Land die Führung in dieser Frage übernehmen und bei der Überwindung der humanitären Krise zusammenarbeiten.»
Ostseepipeline Nord Stream 2: Mit Vorwürfen wegen der geplanten Erdgasleitung von Russland nach Deutschland hat Trump seine ganze Europa-Reise lang Bundeskanzlerin Angela Merkel unter Druck gesetzt. Deutschland werde von Russland kontrolliert, sagte er. Beim Treffen mit Putin hörte sich das viel zahmer an. Es sei eine deutsche Entscheidung, sagte Trump. Und der Gaslieferant Putin sei einfach «ein Wettbewerber, und was für ein guter Wettbewerber».
Kompromitierendes Material? Präsident Putin hat den Besitz von kompromittierendem Material über US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen. «So einen Unsinn kann man sich nicht vorstellen», sagte Putin. Man solle am besten alles vergessen, sagte Putin. «Ich respektiere Herrn Trump als Oberhaupt des amerikanischen Staates. Aber als er damals nach Moskau gekommen ist, wusste ich nicht, dass er sich dort befindet.»
Das Treffen in Helsinki war der erste offizielle Gipfel der beiden Staatschefs seit dem Amtsantritt Trumps im Januar 2017. Vorher waren sie nur zwei Mal am Rande von internationalen Konferenzen zu bilateralen Gesprächen zusammengekommen. Das Verhältnis beider Länder ist seit langem von tiefgreifenden Differenzen geprägt.