- Finnland schliesst vier Grenzübergänge nach Russland.
- Damit reagiert das Land auf irreguläre Einreiseversuche von Flüchtenden.
- Russland kritisiert das Vorgehen. Es belaste die diplomatischen Beziehungen.
Am Samstag wurden an den Grenzübergängen Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala im Südosten Finnlands Sperren errichtet, wie der Grenzschutz mitteilt.
In dieser Woche seien rund 300 Asylsuchende, vor allem aus dem Irak, Jemen, Somalia und Syrien, in Finnland eingetroffen. Dies sei eine aussergewöhnlich hohe Zahl.
Die finnische Regierung geht davon aus, dass Russland verstärkt Geflüchtete ohne gültige Papiere Richtung finnische Grenze schleust. Damit wolle Russland Finnland für seine Entscheidung bestrafen, bei der Verteidigung enger mit den USA zusammenzuarbeiten.
Russland wies die Vorwürfe zurück. Finnland begehe mit der Schliessung der Grenzübergänge einen «grossen Fehler» und zerstöre die bilateralen Beziehungen. Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass.
Finnlands 1340 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland ist auch eine Aussengrenze der EU. Die Kommissionspräsidentin der EU, Ursula von der Leyen, tauschte sich vergangene Woche mit dem finnischen Ministerpräsidenten Petteri Orpo über die Situation aus. «Die Instrumentalisierung von Migrantinnen und Migranten durch Russland ist beschämend», schrieb sie auf X, ehemals Twitter.
Auch Estland hat ungewöhnliche Einreisen von Migrantinnen und Migranten ohne gültige Papiere an der russischen Grenze registriert. Acht Personen aus Somalia wurden zurück nach Russland geschickt, wie aus einer Regierungspressekonferenz hervorgeht.