- Chinas jährlicher Ausstoss von Treibhausgasen übersteigt erstmals die Emissionen aller entwickelten Länder zusammen. Das zeigt eine Studie der amerikanischen Denkfabrik Rhodium Group.
- China sei alleine für mehr als einen Viertel des weltweiten Treibhausgas-Ausstosses verantwortlich gewesen.
- Seit 1990 habe sich der CO2-Ausstoss verdreifacht, bilanziert die Studie.
In ihrem Vergleich mit den EU-Ländern, den USA und den anderen Mitgliedern der Industrieländerorganisation OECD schätzt die US-Denkfabrik Rhodium Group, dass China 2019 alleine zu 27 Prozent der weltweiten Emissionen an CO2-Äquivalenten (CO2e) beigetragen habe.
Damit hat das bevölkerungsreichste Land weit mehr Emissionen verursacht als die USA auf dem zweiten Platz mit elf Prozent. Erstmals kletterte Indien nach den Berechnungen mit 6.6 Prozent auf den dritten Platz.
Nach der Studie haben Chinas Emissionen 2019 erstmals 14 Gigatonnen an CO2-Äquivalenten (CO2e) überschritten. Seit 1990 hätten sie sich verdreifacht. Über das vergangene Jahrzehnt seien sie noch um 25 Prozent gestiegen.
USA mit höherem Pro-Kopf-Ausstoss
Mit seinen rund 1.4 Milliarden Menschen erreichen Chinas Emissionen pro Kopf gerechnet 10.1 Tonnen und liegen damit aber etwas unter dem OECD-Niveau mit 10.5 Tonnen – und deutlich unter den USA, die mit 17.6 Tonnen pro Kopf gerechnet viel stärker zur Erderwärmung beitragen.
Der Anteil pro Kopf dürfte in China 2020 aber gestiegen sein, weil sein Ausstoss an Treibhausgasen um rund 1.7 Prozent zugelegt habe, während er in den meisten anderen Ländern durch die Corona-Pandemie zurückgegangen sei, heisst es in der Studie.
Historisch: Industrieländer die Schwerenöter
Kumulativ sei China allerdings «noch weit davon entfernt», die historischen Beiträge der Industrieländer zum Treibhauseffekt seit 1750 zu überholen. Kohlendioxid hält sich über Hunderte von Jahren in der Atmosphäre. Die Erderwärmung ist das Ergebnis der lange angesammelten und heutigen Treibhausgase zusammen.