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China: Mehr Treibhausgase als alle Industrieländer zusammen
Aus Rendez-vous vom 07.05.2021. Bild: Keystone
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Grösster Kohleverbraucher China: Mehr Treibhausgase als alle Industrieländer zusammen

  • Chinas jährlicher Ausstoss von Treibhausgasen übersteigt erstmals die Emissionen aller entwickelten Länder zusammen. Das zeigt eine Studie der amerikanischen Denkfabrik Rhodium Group.
  • China sei alleine für mehr als einen Viertel des weltweiten Treibhausgas-Ausstosses verantwortlich gewesen.
  • Seit 1990 habe sich der CO2-Ausstoss verdreifacht, bilanziert die Studie.

In ihrem Vergleich mit den EU-Ländern, den USA und den anderen Mitgliedern der Industrieländerorganisation OECD schätzt die US-Denkfabrik Rhodium Group, dass China 2019 alleine zu 27 Prozent der weltweiten Emissionen an CO2-Äquivalenten (CO2e) beigetragen habe.

CO2-Äquivalente (CO2e)

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Neben CO2 als dem wichtigsten vom Menschen verursachten Treibhausgas gibt es andere Treibhausgase wie beispielsweise Methan oder Lachgas.

CO2-Äquivalente (CO2e) sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung dieser verschiedenen Treibhausgase, die nicht in gleichem Masse zum Treibhauseffekt beitragen und über unterschiedlich lange Zeiträume in der Atmosphäre bleiben.

Damit hat das bevölkerungsreichste Land weit mehr Emissionen verursacht als die USA auf dem zweiten Platz mit elf Prozent. Erstmals kletterte Indien nach den Berechnungen mit 6.6 Prozent auf den dritten Platz.

Nach der Studie haben Chinas Emissionen 2019 erstmals 14 Gigatonnen an CO2-Äquivalenten (CO2e) überschritten. Seit 1990 hätten sie sich verdreifacht. Über das vergangene Jahrzehnt seien sie noch um 25 Prozent gestiegen.

USA mit höherem Pro-Kopf-Ausstoss

Mit seinen rund 1.4 Milliarden Menschen erreichen Chinas Emissionen pro Kopf gerechnet 10.1 Tonnen und liegen damit aber etwas unter dem OECD-Niveau mit 10.5 Tonnen – und deutlich unter den USA, die mit 17.6 Tonnen pro Kopf gerechnet viel stärker zur Erderwärmung beitragen.

China und die Kohle

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Chinas Klimaziele seien langfristig angelegt, sagt Martin Aldrovandi, SRF-China-Korrespondent. Bis 2030 könnte der Verbrauch von CO2 gemäss den Behörden weiter ansteigen, danach soll er sinken und das Ziel sei, dass China bis 2060 klimaneutral sei. «China investiert schon lange in erneuerbare Energien, auch die Atomkraftwerke werden ausgebaut. Aber China ist nach wie vor stark vom Strom aus Kohle abhängig», sagt Aldrovandi.

Rund Zweidrittel des Stroms in China wird von der Kohlekraft erzeugt. Letztes Jahr wurden weitere Kohlekraftwerke in Betrieb genommen. «Der Grund, warum das Land so viel Kohle verbraucht, ist, dass es stark investitionsgetrieben ist. China setzt auf den Bau von Infrastuktur.» Zwar wolle die Regierung langfristig von diesem Modell wegkommen, aber das sei nicht so einfach, auch wegen der Pandemie. Denn während der Pandemie kurbelte China die Wirtschaft mit solchen Projekten an.

Der Anteil pro Kopf dürfte in China 2020 aber gestiegen sein, weil sein Ausstoss an Treibhausgasen um rund 1.7 Prozent zugelegt habe, während er in den meisten anderen Ländern durch die Corona-Pandemie zurückgegangen sei, heisst es in der Studie.

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Trotz CO2-Rückgang: Corona-Krise wirkt sich wohl nicht nachhaltig auf Klima aus
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Historisch: Industrieländer die Schwerenöter

Kumulativ sei China allerdings «noch weit davon entfernt», die historischen Beiträge der Industrieländer zum Treibhauseffekt seit 1750 zu überholen. Kohlendioxid hält sich über Hunderte von Jahren in der Atmosphäre. Die Erderwärmung ist das Ergebnis der lange angesammelten und heutigen Treibhausgase zusammen.

SRF 4 News, 07.05.2021, 06.30 Uhr ; 

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