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Theresa May vor einem Foto ihrer selbst.
Legende: Theresa May will keine Brexit-Einigung um jeden Preis. Keystone

Grossbritannien wählt May will den Brexit – notfalls auch ohne eine Einigung mit der EU

  • Ein eigentliches Fernsehduell zwischen der konservativen Premierministerin Theresa May und ihrem Labour-Herausforderer Jeremy Corbyn hat es nicht gegeben. Sie wurden getrennt befragt.
  • May bekräftigte, dass Grossbritannien die EU zur Not auch ohne eine Einigung verlassen würde. Keine Einigung sei besser als eine schlechte.
  • Corbyn hingegen sagte, unter seiner Führung würde es sicher eine Einigung mit der EU geben.

Premierministerin Theresa May präsentierte sich in einer von Channel 4 und Sky News gemeinsam ausgestrahlten Sendung am Montagabend als aus ihrer Sicht beste Verhandlungsführerin für den Brexit. Mit ihr werde es beim EU-Austritt keine Einigung um jeden Preis geben. Wichtig sei, die Kontrolle über die Einwanderung zurückzugewinnen.

May: «Prozess nicht aufzuhalten»

Jeglichen Spekulationen über eine Verschiebung der Brexit-Verhandlungen erteilte May eine Absage. Der Start der Gespräche am 19. Juni werde keinesfalls verlegt. Der Zeitplan stehe, und es sei nicht möglich, den Prozess aufzuhalten.

Wie das Verhältnis zur Europäischen Union aussehen möge, falls es zu einem Brexit ohne vorherige Einigung über dessen genaue Bedingungen kommt, sagte May nicht. Kritik aus dem Publikum bekam sie für die von den Konservativen geplanten Einschnitte bei Sozialleistungen.

Corbyn will aussenpolitischen Wandel

Labour-Chef Jeremy Corbyn setzte auf innenpolitische Themen wie Investitionen in Bildung, Erziehung, Gesundheitssystem und Polizei. Nach dem Anschlag in Manchester mit 22 Toten am Montag letzter Woche betonte Corbyn auch die Notwendigkeit eines aussenpolitischen Wandels.

«Wir brauchen eine Aussenpolitik weltweit, die es nicht zulässt, dass es grosse Gebiete ohne effektive Regierung gibt – wie etwa gegenwärtig in Libyen –, die zu einem Nährboden für riesige Gefahren für uns alle werden können», sagte er. Kritik erhielt Corbyn vor allem für seine schwache Führung innerhalb der Partei.

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