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Gründer des Front National Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen verstorben

  • Der französische Rechtsextreme Jean-Marie Le Pen ist tot. Der Gründer der inzwischen umbenannten Partei Front National (FN) ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
  • Das teilen mehrere Nachrichtenagenturen und französische Medien unter Verweis auf seine Familie mit.
  • Der Rechtsextremist war von 1972 bis 2011 Vorsitzender des Front National.

Auch der Chef der mittlerweile in Rassemblement National umbenannten Partei, Jordan Bardella, schreibt auf X , Jean-Marie Le Pen sei gestorben.

Der inzwischen aus der Partei ausgeschlossene Le Pen hatte in seinen letzten Jahren vor allem mit der politischen Dauer-Fehde mit seiner Tochter Marine Le Pen Schlagzeilen gemacht. Die Rechtspopulistin hatte politisch mit ihrem Vater gebrochen, nachdem dieser ihre Strategie eines gemässigteren Auftretens wiederholt durchkreuzt hatte. Unter ihrer Führung nannte der FN sich 2018 in Rassemblement National um.

Le Pen machte Front National gross

Jean-Marie Le Pen hatte die Rechtsaussenpartei 1972 mitgegründet und fast vier Jahrzehnte geführt. In dieser Zeit machte er den FN von einer Splittergruppe zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft, mit markigen Provokationen machte er Stimmung gegen Einwanderer.

Jean-Marie Le Pen – Rechtsextremer Gründer des Front National

Seine Tochter Marine Le Pen hatte 2011 die Parteiführung von ihm übernommen und setzt seitdem erfolgreich auf eine «Entteufelung» der Partei. Der FN schloss Jean-Marie Le Pen schliesslich 2015 aus, nachdem er die Gaskammern der Nazis zum wiederholten Male als «Detail der Geschichte» des Zweiten Weltkriegs verharmlost hatte.

Macron: Geschichte wird über Le Pens Rolle urteilen

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Tod des französischen Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen auf dessen prägende Rolle verwiesen. «Als historische Figur der Rechtsextremen hat er fast 70 Jahre lang eine Rolle im öffentlichen Leben unseres Landes gespielt, die nun dem Urteil der Geschichte unterliegt», heisst es in einem Schreiben des Élyséepalasts. Die Mitteilung fiel im Vergleich zu anderen Todesfällen äusserst knapp aus.

Er wehrte sich erbittert, warf seiner Tochter «Verrat» vor und griff sie immer wieder öffentlich an. Vor Gericht setzte er durch, dass er zunächst den Titel als Ehrenvorsitzender behalten durfte. Später wurde ihm dieser aber gestrichen.

Verurteilungen wegen Anstachelung zu Hass

Jean-Marie Le Pen war 1928 als Sohn eines bretonischen Fischers und einer Näherin zur Welt gekommen. Nach Jura- und Politik-Studium ging er zur französischen Fremdenlegion. Mehrfach wurde ihm Folter von Gefangenen im Algerienkrieg (1954-1962) vorgeworfen, er selbst wies dies zurück. Eine Verleumdungsklage gegen die Zeitung «Le Monde» verlor er allerdings im Jahr 2003. Wiederholt wurde er wegen Verharmlosung von Nazi-Verbrechen und Anstachelung zum Hass verurteilt.

Sein grösster Coup gelang Le Pen, als er bei der Präsidentenwahl 2002 auf Platz zwei landete und in der Stichwahl gegen Jacques Chirac antrat. Frankreich spricht bis heute vom «Schock des 21. April». Seine Tochter fuhr bei den Wahlen 2022 mit ihrem Bemühen um gemässigtes Auftreten dann Ergebnisse ein, von denen ihr Vater nur träumen konnte: mehr als 40 Prozent in der Endrunde der Präsidentschaftswahl und einen enormen Ausbau der Parlamentssitze der Partei.

SRF 4 News, 07.01.2025, 15 Uhr ; 

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