Zum Inhalt springen
Video
Italien setzt Sozial-Pläne um
Aus Tagesschau vom 18.01.2019.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 51 Sekunden.

Grünes Licht für Sozialreform Rom öffnet leere Staatssäckel weit

  • Die Regierungsparteien Lega und Cinque Stelle einigen sich auf die Umsetzung versprochener Sozialreformen.
  • Doch die knappen Staatskassen lassen nur «Light-Versionen» der ursprünglich angedachten Wohltaten für Bürgerinnen und Bürger zu.
  • Finanziert werden Bürgergeld und Rentenreform zudem weitgehend auf Pump.

Ein tieferes Rentenalter und obendrein auch noch ein Bürgerlohn für alle Italienerinnen und Italiener: Mit dem Versprechen dieser beiden Wohltaten haben Cinque Stelle und Lega die Wahl im letzten Frühling gewonnen.

Umsetzung ab April

Nun haben die beiden Regierungsparteien beschlossen, beide Versprechungen ab April umzusetzen. Sie können das allerdings nur auf Sparflamme tun, denn die knappen Finanzen lassen gar nichts anderes zu.

«Wir haben die Armut besiegt.» Mit diesen äusserst selbstbewussten Worten hatte der Vizepremier und Chef der 5-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, die Einführung des Bürgerlohns noch vor wenigen Monaten gefeiert. Seit heute kennen wir die Details.

«Auf die Worte folgten nun Taten»

Matteo Salvini, der andere Vize-Premier, gibt sich deutlich bescheidener: «Auf die Worte folgten nun Taten», sagt er. Sechs Milliarden Euro stehen in diesem Jahr für das Bürgergeld, für die ausgebaute Sozialhilfe also, zur Verfügung. Bei etwa fünf Millionen bedürftigen Italienerinnen und Italienern macht das pro Kopf und Monat im Durchschnitt 130 Euro.

Das wird nicht reichen, Italiens Armut zu besiegen. Aber ein Fortschritt ist das Bürgergeld; es erhöht die Mittel der bisher kargen Sozialhilfe deutlich.

Die finanziellen Mittel reichen nicht weit

Gleiches gilt für die Rentenreform. Die Regierung schafft zwar das ungeliebte, generelle Rentenalter 67 wieder ab – doch längst nicht für alle. Auch hier gilt: das Geld, das nach den zähen Budget-Verhandlungen mit der EU noch übrig ist, reicht nicht weit.

Mit 62 können nur jene in Frühpension gehen, die fast durchgehend Rentenbeiträge einbezahlt haben, also nie länger ohne Arbeit waren. Das ist mehr als der sprichwörtliche Berg, der nur eine Maus geboren hat.

Massnahmen auf Pump

Doch gemessen an den grossen Versprechungen fallen Bürgergeld und Rentenreform bescheiden aus. Finanziert werden beide Massnahmen zudem auf Pump.

Und die Rentenreform verursacht im zunehmend überalterten Italien rasch steigende Kosten. Bereits fürs nächste Jahr fehlen über 20 Milliarden Euro. Italiens Staatshaushalt bleibt ein europäisches Politikum.

Audio
Italiens Regierung beschliesst Sozialreformen
aus HeuteMorgen vom 18.01.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 8 Sekunden.
Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel