- Die EU-Staaten haben am Freitag einem Freilandverbot für einige bienenschädliche Insektengifte zugestimmt.
- Eine qualifizierte Mehrheit im zuständigen EU-Ausschuss sprach sich für den Vorschlag der Kommission aus, den Einsatz von sogenannten Neonikotinoiden auf Äckern zu verbieten und auf Gewächshäuser zu beschränken.
- «Die Gesundheit der Bienen bleibt für mich von grösster Bedeutung, weil sie Artenvielfalt, Lebensmittelproduktion und Umwelt betrifft», sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis laut Mitteilung.
- Die Schweiz schliesst sich dem Entscheid aus Brüssel an. Das heisst, ab 2019 dürfen auch die Schweizer Bauern die drei Neonicotinoide nicht mehr im Freien benutzen, wie das Bundesamt für Landwirtschaft auf Anfrage von Radio SRF bestätigt.
Die deutsche Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) freute sich über das Freilandverbot für die Stoffe Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid.
Neonikotinoide sind für Insekten deutlich giftiger als für Säugetiere oder Vögel. Sie greifen das zentrale Nervensystem an, können lähmen oder zum Tode führen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte die drei Neonikotinoide mehrfach in den Fokus genommen.
Anfang April bestätigte sie in einem neuen Bericht die Gefahren für Bienen und Hummeln: «Die Mehrzahl der Anwendungen von Neonikotinoid-haltigen Pestiziden stellt ein Risiko für Wild- und Honigbienen dar.»