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Hackerangriff im US-Wahlkampf Trump preist Putins Reaktion

  • Donald Trump hat Wladimir Putin dafür gepriesen, dass er nach den neu angekündigten Sanktionen der USA vorerst auf Gegenmassnahmen verzichtet .
  • Diese Reaktion sei ein grossartiger Zug des russischen Präsidenten , schrieb der designierte US-Präsident heute Abend auf seinem Konto des Kurznachrichtendienstes Twitter.

Donald Trump hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin dafür gelobt, dass er nach den neuen US-Sanktionen vorerst auf Gegenmassnahmen verzichtet.

Putins Reaktion sei ein grossartiger Zug, schrieb der designierte US-Präsident heute Abend auf seinem Account des Kurznachrichtendienstes Twitter. «Ich habe immer gewusst, dass er sehr klug ist.»

Bereits am Donnerstag hatte der Immobilienunternehmer auf die neuen Sanktionen gegen Russland in einem kurzen Statement reagiert. Es sei «Zeit für unser Land, zu grösseren und wichtigeren Dingen überzugehen», sagte Trump.

Putin richtet sich nur noch nach Trumps Politik

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte auf die Ausweisung von US-Diplomaten als Vergeltung für die diplomatischen Strafmassnahmen der USA verzichtet – dies nachdem Aussenminister Sergej Lawrow Gegenmassnahmen angekündigt hatte. Vielmehr lud Putin «alle Kinder von in Russland akkreditierten US-Diplomaten» ein, «die Neujahrs- und Weihnachtsfeiern im Kreml» zu besuchen.

Der russische Präsident machte zudem klar, dass er für die Gestaltung des Verhältnisses zu den USA nur noch die Russland-Politik des künftigen US-Präsidenten Trump für massgeblich erachte. Dies werde in den USA als Schachzug betrachtet, um Donald Trump den Rücken zu stärken, erklärt SRF-Korrespondent Thomas von Grünigen.

Trump will sich mit Geheimdiensten treffen

Donald Trump kündigte derweil an, dass er sich in der kommenden Woche «im Interesse unseres Landes» mit Vertretern der US-Geheimdienste treffen werde. Dies um sich über die «Fakten» im Fall des möglichen Hackerangriffs aufklären zu lassen. Zu den Beweisen der US-Geheimdienste, welche den russischen Hackerangriff belegen, äusserte sich Trump nicht. Vielmehr machte der Republikaner gegenüber der «New York Times» das Internetzeitalter für den Hackerangriff verantwortlich.

Der US-Auslandgeheimdienst CIA und die US-Bundespolizei FBI wollen genügend Beweise dafür gefunden haben, die belegen, dass sich Russland mittels Hackerangriffe in unzulässiger Weise in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt hat.

Paul Ryan applaudiert Obama

Im Zuge dieser Beweise hat der amtierende US-Präsident Sanktionen gegen Russland verhängt: So wurden 35 russische Diplomaten des Landes verwiesen . Diese hätten 72 Stunden Zeit die Vereinigten Staaten zu verlassen. Darüber hinaus würden zwei russische Anwesen in den USA geschlossen.

Die Republikaner im Parlament begrüssten die Massnahme des Weissen Hauses – allen voran der Chef des Repräsentantenhauses Paul Ryan. Dieser bezeichnete die Sanktionen gegen Russland als «überfällig». Die republikanischen Senatoren John McCain und Lindsay Graham kündigten ausserdem an, im Kongress auf noch schärfere Sanktionen gegen Moskau zu drängen.

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