Nach einer Cyberattacke haben unbekannte Hacker interne Dateien aus der argentinischen Einwanderungsbehörde ins Netz gestellt. Nach Informationen des Bayrischen Rundfunks (BR) sind darunter auch die Passinformationen von mehr als 11'000 Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, die zwischen Januar und Mitte März in Argentinien waren.
Daten ermöglichen Identitätsdiebstahl
Die Daten enthalten unter anderem Namen, Geburtsdaten, Passnummern und das Reiseziel der Betroffenen. Dazu gehören auch rund 12'000 deutsche Staatsbürger sowie Diplomaten und möglicherweise Bürger Israels und Frankreichs.
Das deutsche Innenministerium rät Betroffenen, besonders wachsam zu sein, da Kriminelle versuchen könnten, Identitätsdiebstahl zu begehen. Es sei aber nicht nötig, deshalb einen neuen Reisepass zu beantragen.
Vom Schweizer Aussendepartement EDA hiess es, man habe Kenntnis von dem Angriff und stehe mit den lokalen Behörden in Argentinien in Kontakt, wie der BR-Journalist Maximilian Zierer sagt.
Erfolgloser Erpressungsversuch von Hackern
«Es geht dabei um einen Erpressungsversuch, es geht um Geld», so der Datenjournalist weiter. Zierer war an der Recherche beteiligt.
Es stecke eine Hackergruppe hinter dem sogenannten «Ransom-Angriff» auf die argentinische Einwanderungsbehörde. Laut der BR-Recherche drangen die Täter ins argentinische Computersystem ein, verschlüsselten die Daten und verlangten vier Millionen Dollar, damit die Daten wieder entschlüsselt und nicht im Internet veröffentlicht werden.
Offenbar wurde das Geld nicht bezahlt, deshalb stellten die Hacker die Daten ins Darknet – das «versteckte» Internet, das mit entsprechender Software aber jedem zugänglich ist.