Die Drohgebärden zwischen Israel und der Hamas werden heftiger. Dies, nachdem drei Kommandanten der Hamas bei Angriffen der israelischen Luftwaffe am Donnerstagmorgen ums Leben kamen. Hamas-Führer Ismail Hanija kündigte an, Israel werde für «seine Verbrechen einen hohen Preis zahlen». Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, seien nun stärker, als der Feind es sich vorstelle.
Zur Vergeltung töteten militante Palästinenser 16 Männer und zwei Frauen, die mit Israel zusammengearbeitet haben sollen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Maan berichtete.
14-Jähriger getötet
Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte, Israel werde den Gazastreifen «entsprechend der Notwendigkeit» weiter angreifen. Seit dem Tod der drei Hamas-Kommandanten seien mehr als 130 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Israel habe in derselben Zeit rund 50 Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen geflogen, zehn davon in der Nacht zum Freitag.
Dabei sind nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan vier Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch ein 14-jähriger Junge.
Zwei Resolutionen mit unterschiedlichem Fokus
Deutschland, Frankreich und Grossbritannien wollen offenbar eine Beobachtermission der Vereinten Nationen für den Gazastreifen initiieren. Der Entwurf für eine entsprechende Resolution zirkuliert derzeit im UNO-Sicherheitsrat, wie ein UNO-Diplomat am Donnerstag sagte. Von den beteiligten UNO-Missionen war dafür zunächst keine Bestätigung zu bekommen.
Die Resolution soll auch eine Grenzöffnung zum Gazastreifen enthalten – bei gleichzeitiger Kontrolle des Warenverkehrs, um eine Aufrüstung der Hamas zu verhindern. Das Papier beinhalte auch Sicherheitsgarantien für Israel.
EU will sich stärker in Gaza engagieren
Die EU bietet an, sich im Rahmen der Resolution stärker in Gaza zu engagieren. Bei den Beobachtern soll es sich mehr um eine politische, als um eine militärische Mission handeln, es wäre also kein UNO-Blauhelm-Mandat.
Beobachtern zufolge wäre Israel durchaus aufgeschlossen gegenüber der Resolution. Parallel gibt es bereits einen Entwurf von Jordanien, der eine starke palästinensische Handschrift trägt. Unklar ist noch, ob beide Resolutionen konkurrierend bestehen bleiben und wann es eine Abstimmung geben könnte.