Zum Inhalt springen
Audio
Beginnende Eiszeit zwischen China und den USA
Aus HeuteMorgen vom 02.10.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 43 Sekunden.

Handelskonflikt USA-China Beginnende Eiszeit zwischen China und den USA

China ist sauer. Hauptsächlich wegen der US-Zölle auf chinesische Produkte. Deshalb platzt nun ein Treffen der Verteidigungsminister beider Länder, was den militärisch-strategischen Dialog zwischen den beiden Grossmächten in Gefahr bringt.

Normalerweise ist die Absage eines Ministertreffens keine grosse Sache. Diesmal schon. Denn die Beziehungen zwischen Washington und Peking sind momentan nicht normal: Aus Partnern wurden Gegner, aus Gegnern werden Feinde.

Entsprechend sorgt der Primeur der «New York Times» für Aufregung, dass nämlich Pentagon-Chef James Mattis auf seinen China-Besuch verzichten muss, weil ihn dort Verteidigungsminister Wei Fenghe nicht empfangen will. Kurz davor sagte bereits Chinas Marinechef eine Visite im Pentagon ab. Und Peking verbot einem US-Kriegsschiff einen Zwischenstopp in Hongkong. Abgesagt wurden ausserdem Verhandlungen über Handelsfragen.

US-Verteidigungsminister James Mattis
Legende: US-Verteidigungsminister James Mattis wird in China nicht empfangen. Keystone

Trump hält Treffen für verfrüht

Während sich die Chinesen bedeckt halten, betont US-Präsident Donald Trump, nein, mit China könne man zurzeit nicht reden. Es sei zu früh dazu – dies vor dem Hintergrund militärischer Spannungen, vor allem rund um Taiwan und im südchinesischen Meer.

Der militärische und strategische Dialog zwischen den USA und China mit regelmässigen hochrangigen Treffen sorgte bisher für eine gewisse Beruhigung – wie seinerzeit im Kalten Krieg das sogenannte «Rote Telefon» zwischen Moskau und Washington.

Beinah-Zusammenstoss von Kriegsschiffen

Box aufklappen Box zuklappen

Zwischen zwei Kriegsschiffen der USA und Chinas ist es in einem umstrittenen Seegebiet im Südchinesischen Meer beinahe zu einer Kollision gekommen. Die US-Marine warf dem chinesischen Schiff «unsichere und unprofessionelle Manöver» vor, während das chinesische Aussenministerium am Dienstag in Peking von einem «provokativen Einsatz» des US-Schiffes sprach.

Das chinesische Schiff hatte den amerikanischen Lenkwaffenzerstörer «USS Decatur» aufgefordert, dass Seegebiet zu verlassen. Es versuchte dann offenbar, das US-Schiff abzudrängen. Beide Schiffe seien sich bis auf 40 Meter nahe gekommen.

Wenn Grossmächte, die miteinander im Streit liegen, weiter miteinander reden, werden sie sich zwar meistens nicht einig, aber beide wissen wenigstens, was der Widersacher plant und tut. Das kann verhindern, dass aus kleinen Scharmützeln ungewollt ein regelrechter Krieg wird.

Nächste Salve von Mike Pence?

Die jüngste Besuchsabsage zeigt, wie rapide sich momentan die Beziehungen zwischen den beiden mächtigsten Ländern der Welt verschlechtern – und dass der Handelskonflikt weitere Bereiche erfasst. Öl ins Feuer giessen dürfte diese Woche US-Vizepräsident Mike Pence. In einer Grundsatzrede will er, wie bereits durchsickert, China und dessen Rolle auf der Weltbühne scharf kritisieren. Die Führung in Peking dürfte auch das nicht unerwidert lassen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel