Wenn die US-Behörden nun sehr viel genauer hinschauen, was Tech-Investments in China angeht, hat das massive Auswirkungen. Denn Finanzgesellschaften und Firmen investierten noch vor wenigen Jahren Hunderte Milliarden Dollar spezifisch auch in den Technologie- und Internetsektor.
Die neuen Hürden für Investitionen kommen für China nicht unerwartet. In den letzten Monaten sei noch über viel weitreichendere Investitionsverbote spekuliert worden, berichtet SRF-China-Korrespondent Samuel Emch in Schanghai. Bereits im Vorfeld der jetzigen Ankündigung seien auch die Finanzflüsse aus den USA besonders im Tech- und Internetsektor praktisch versiegt.
Massiver Rückstand Chinas bei Halbleitern
Was den Stand Chinas in der Hochtechnologie angeht, so gilt das Land etwa bei der Künstlichen Intelligenz sehr weit fortgeschritten und sogar führend in gewissen Bereichen. Im Gegensatz dazu ist China bei der Entwicklung von Mikrochips weit abgeschlagen von den führenden Unternehmen und Nationen, die diesen Bereich vorantreiben.
Das betrifft alle Ebenen der Wertschöpfungskette – vom Design über die Produktion bis zu den Maschinen und Materialien zur Herstellung von Halbleitern. Beobachter und Expertinnen sprechen von einem Rückstand Chinas von fünf bis zehn Jahren.
Im Halbleiter-Bereich hat Washington bereits im letzten Herbst weitreichende Massnahmen lanciert. Das beeinträchtigt die Entwicklung des chinesischen Tech-Sektors bereits. So einfach kann das Land das Know-how wie auch die Investitionen in diesen Sektor nicht aufbauen oder ersetzen, indem es etwa Kooperationen mit europäischen Firmen anstrebt.
Aktuelle Daten zeigen, dass ausländische Investitionen nach China allgemein im ersten Quartal dieses Jahres massiv zurückgegangen sind, nicht nur aus den USA, sondern auch aus Europa und anderswo aus der Welt.