- Ein schweres Orkantief ist über Westeuropa hinweggefegt und hat dabei mehrere Todesopfer gefordert.
- In Frankreich harrten 1.2 Millionen Haushalte ohne Strom aus.
- Auch in der Schweiz wird das Orkantief zu spüren sein, allerdings nur in deutlich abgeschwächter Form.
In Frankreich, Spanien und Belgien kamen insgesamt sieben Menschen aufgrund der Unwetter ums Leben – die meisten durch umstürzende Bäume oder herunterfallende Äste. Mindestens 20 weitere Menschen wurden verletzt.
In Frankreich harrten 1.2 Millionen Haushalte ohne Strom aus. Insgesamt seien 1315 Menschen wegen Sturm «Ciarán» in Notunterkünfte gebracht worden, schrieb Innenminister Gerald Darmanin auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter). Die Behörden mahnten die Bevölkerung zur Vorsicht. «Ich wiederhole: Bleiben Sie zu Hause», sagte ein Vertreter des nordwestlichen Departments Finistere dem Radiosender RTL.
Sturmböen mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde
Die Sturmböen haben örtlich Geschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde erreicht. Der Zugverkehr in den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire bleibt am Donnerstag weitgehend eingestellt. Auch im Umland von Paris gab es Behinderungen von Regionalzügen durch umgestürzte Bäume.
Sturmböen auch in England
Auch Grossbritannien war stark von dem Unwetter betroffen. In einigen Landesteilen führten starke Regenfälle schweren Überschwemmungen. Viele Schulen blieben geschlossen. Die Seenotrettung rief dazu auf, die Küste zu meiden. Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometer pro Stunde.
Auf der Insel Jersey wurden der Polizei zufolge Windgeschwindigkeiten von bis zu 164 Kilometern pro Stunde gemessen. «Bitte bleiben Sie drinnen. Es ist sehr gefährlich da draussen», so eine Mitteilung der Jersey Police.
Etwa 40 Menschen seien wegen Sturmschäden über Nacht aus ihren Häusern evakuiert worden, teilte die Polizei mit. Medien berichteten von abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen. Der Flugverkehr von und nach Jersey wurde einem Bericht der BBC zufolge eingestellt.
Dutzende Flüge gestrichen
Die niederländische Fluggesellschaft KLM strich wegen des Sturms Dutzende Flüge am Flughafen Amsterdam-Schiphol. Davon betroffen seien alle KLM-Flüge von und nach Schiphol vom frühen Nachmittag bis zum Ende des Tages, teilte der niederländische Zweig der Fluggesellschaft Air France KLM mit. Internationale Züge von der niederländischen Hauptstadt nach Paris wurden ebenfalls gestrichen. Auch die Schifffahrtswege im Südwesten der Niederlande wurden gesperrt.
In Spanien wurden 42 Flüge gestrichen, nachdem bereits am Mittwoch 21 Flüge abgesagt worden waren. Die Wetterbehörde gab eine Sturmwarnung für die nördlichen Regionen Galicien und Kantabrien heraus, wo Wellenhöhen von bis zu neun Metern erwartet wurden.
Erhebliche Einschränkungen in Belgien
Auch Belgien wurde von «Ciarán» getroffen. Das Orkantief sorgte dort für Verkehrseinschränkungen und Feuerwehreinsätze. Am Hafen der Stadt Gent konnten Schiffe seit Mitternacht nicht mehr ein- oder ausfahren. Einzelne Flüge von und nach Antwerpen wurden nach Brüssel umgeleitet. Wenn der Wind nicht nachlasse, könnten auch am Freitag noch Flüge umgeleitet werden, hiess es.