- Nordkoreas Atom- und Raketentests seien eine globale Bedrohung, teilt der UNO-Sicherheitsrat mit. Er fordert von Nordkorea die Einstellung des Programms.
- Allen Warnungen zum Trotz hatte Pjöngjang am Freitag erneut eine Mittelstrecke über Japan hinweg in den Pazifik gefeuert. Drei Wochen zuvor gelang dies zum ersten Mal.
Der UN-Sicherheitsrat hat in einer Dringlichkeitssitzung den jüngsten Raketentest Nordkoreas verurteilt. Es handle sich um ein «empörendes Vorgehen», hiess es
in einer Erklärung. «Der Sicherheitsrat betont, dass diese Aktionen nicht nur eine Bedrohung für die Region sind, sondern für alle UNO-Mitgliedsstaaten.»
Das Gremium hatte erst vor wenigen Tagen nach einem Atomtest Nordkoreas die Sanktionen gegen das Land verschärft, ihm Textilimporte untersagt und die Rohöl-Importe begrenzt. Die am Freitag abgefeuerte Rakete stürzte rund 2000 Kilometer östlich der Insel Hokkaido in den Pazifik. Anfang des Monats hatte Nordkorea seinen sechsten und bisher grössten Atomtest durchgeführt.
Kim will «Kräftegleichgewicht»
Kurz nach der Erklärung des Sicherheitsrats sagte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA, sein Ziel sei es, «ein Kräftegleichgewicht mit den USA herzustellen, so dass die Führer der USA es nicht mehr wagen, von einer militärischen Option gegen unser Land zu sprechen». Der chinesische Botschafter in Washington forderte die USA auf, Drohungen gegen Nordkorea zu unterlassen. China ist Nordkoreas wichtigster Handelspartner.
Kim Jong Un lässt seit Jahren das Raketen- und Atomwaffenprogramm seines Landes ausbauen und fordert die internationale Gemeinschaft immer wieder mit Raketen- und Atomwaffentests heraus. Die Führung in Pjöngjang wirft den USA und Südkorea vor, Nordkorea zu bedrohen.