- US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un haben vereinbart, dass Gespräche auf Arbeitsebene geführt werden sollen.
- Beide Politiker hatten sich spontan an der innerkoreanischen Grenzlinie getroffen und sich die Hände geschüttelt.
- Trump betrat als erster amtierender US-Präsident den Boden des kommunistischen Nordkoreas.
In den nächsten Wochen sollen Arbeitsgruppen auf beiden Seiten gegründet werden. Die US-Gruppe werde von Aussenminister Mike Pompeo zusammengesetzt.
Die USA fordern die vollkommene Atomabrüstung Nordkoreas. Ausserdem wird von den USA und auch von Südkorea ein offizieller Friedensschluss in Korea angestrebt. Über welche Einzelheiten die Arbeitsgruppe zuerst sprechen sollen, sagte Trump zunächst nicht. Er machte deutlich, dass die umfangreichen Sanktionen gegen Nordkorea weiter in Kraft bleiben.
«Legendärer Moment»
Der US-Präsident bezeichnete sein Treffen mit Kim als «legendären Moment» und sagte, er wolle ihn «jetzt gleich ins Weisse Haus einladen». Im Ort Panmunjom an der innerkoreanischen Grenze überschritt Trump zuvor die Demarkationslinie.
Anschliessend wechselten die beiden ein paar Worte. «Es ist eine Ehre hier zu sein», sagte der US-Präsident. Trump zeige seine Bereitschaft, an einer neuen Zukunft zu arbeiten, sagte Kim.
Kim sagte, er hätte nicht erwartet, Trump jemals an der Grenze zu treffen. Trump betonte mehrmals sein gutes persönliches Verhältnis zu Kim, dem er bereits zweimal bei Gipfeltreffen in Singapur und Hanoi begegnet war. «Wir mochten uns vom ersten Tag an», sagte Trump.
Treffen mit Moon Jae-in
Zuvor liess Trump sich an der Seite von Südkoreas Präsident Moon Jae-in von einem Militärangehörigen die Grenze erklären. «Es ist ein anderer Ort geworden», sagte Trump. Viel sei bereits erreicht worden. Der US-Präsident verwies darauf, dass in unmittelbarer Nähe der Grenze, die nur rund 50 Kilometer von der Metropole Seoul entfernt liegt, 35 Millionen Menschen von nordkoreanischen Waffen bedroht seien.
Gutes persönliches Verhältnis
Trump hatte das Treffen in einer angeblich spontanen Einladung erst am Vortag via Twitter ausgesprochen. In der Folge gab es eine hektische Last-Minute-Diplomatie, die offenbar zur Annahme der Einladung seitens Nordkorea geführt hat.
Trump betonte mehrmals sein gutes persönliches Verhältnis zu Kim, dem er bereits zweimal bei Gipfeltreffen in Singapur und Hanoi begegnet war. «Ich denke, ich verstehe Kim, und das kann manchmal zu etwas Gutem führen», betonte Trump.
Grosse Symbolkraft
«Gestern habe ich mir so gedacht: Hey, wir sind hier, lasst uns treffen», sagte Trump. Dann habe er seine Twitter-Nachricht herausgegeben. «Nur Händeschütteln und Hallo sagen», sagte Trump.
Moon begrüsste die Pläne für ein kurzes Treffen mit Kim als Ereignis von hoher Symbolkraft. Ein Treffen zwischen Trump und Kim sei ein «bedeutender Meilenstein», sagte Moon zum Auftakt seiner Gespräche mit Trump. Er könne fühlen, «dass die Blume des Friedens auf der koreanischen Halbinsel» blühe.
Gipfel in Hanoi gescheitert
Bei einem ersten Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Juni 2018 in Singapur hatte Nordkorea grundsätzlich einer Denuklearisierung zugestimmt. Konkrete Schritte wurden damals aber nicht vereinbart. Ein zweiter Gipfel in Hanoi im Februar scheiterte, da es keinerlei Annäherung gab. Seither herrscht Stillstand in den Atomgesprächen zwischen Washington und Pjöngjang.