- In der Türkei, in Griechenland und auf Sizilien kämpfen weiterhin hunderte Feuerwehrleute gegen verheerende Waldbrände.
- Die Türkei erhält Hilfe aus Brüssel: Die EU schickt drei Löschflugzeuge hin.
- Die Situation dürfte sich nicht so rasch entspannen: Eine Hitzewelle hat Südosteuropa weiterhin im Griff.
Die EU unterstützt die Türkei im Kampf gegen die seit Tagen wütenden Waldbrände. Es würden zwei Löschflugzeuge aus Spanien und eines aus Kroatien zur Verfügung gestellt, hiess es aus Brüssel.
Auch aus Russland, aus der Ukraine, aus Iran und aus Aserbaidschan sind Einsatzkräfte in die Türkei entsandt worden. Immerhin: Inzwischen seien die meisten der mehr als 100 Brände unter Kontrolle, melden die türkischen Behörden. Bislang starben in der Türkei mindestens zehn Menschen in den Flammen, Dutzende wurden verletzt.
In der Nacht auf Sonntag waren in der Ferienregion Bodrum mehrere Dörfer evakuiert worden, die Menschen wurden unter anderem mit Booten über das Meer in Sicherheit gebracht. Darunter waren auch rund 100 russische Touristen. Und in der Provinz Antalya wurde am Sonntag ein weiteres Dorf evakuiert, wie der Sender NTV berichtete.
Grossbrand auf Rhodos
Auch Griechenland kämpft mit zahlreichen Grossfeuern. Unter anderem ist auf der Insel Rhodos ein am Sonntag ausgebrochener Grossbrand ausser Kontrolle geraten, wie die Feuerwehr mitteilte. Bislang seien aber keine Hotelanlagen bedroht.
Der Zivildienst ordnete jedoch die Evakuierung von drei Dörfern im Westen der Inselhauptstadt an. In weiten Teilen von Rhodos war am Sonntagabend der Strom vorübergehend ausgefallen. Mit dem ersten Tageslicht wurden am Montag Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt, um die Flammen einzudämmen, wie das Staatsfernsehen berichtete.
Hitzewelle bis 44 Grad
Derweil dauert die Gluthitze in Griechenland unvermindert an. Meteorologen erwarten für die ganze Woche Temperaturen um 44 Grad Celsius. Und manche Experten befürchten, die Hitzewelle könnte zwei Wochen andauern. Das Energieministerium rief alle Bürger auf, die Klimaanlagen nicht voll aufzudrehen. Man befürchtet sonst Probleme mit der landesweiten Stromversorgung.
Feuer rund um Catania
Auf Sizilien kämpften am Sonntag mehr als 800 Feuerwehrleute weiter gegen die verheerenden Waldbrände. Dort brennt es besonders um die Grossstadt Catania – auch Ferienanlagen waren betroffen. Bürgermeister Salvatore Pogliese schrieb von «komplett zerstörten» Bereichen im Süden der Stadt.
Am Samstag brach zudem der Vulkan Ätna aus, an dessen Fuss die Stadt liegt. Die Eruption begann am Abend und zog sich bis in die Nacht zu Sonntag. Löschflugzeuge flogen Einsätze aber nicht nur in Sizilien, sondern auch in Kalabrien und der Adria-Region Apulien, wo ebenfalls Brände ausgebrochen waren.
Überflutungen im Alpenraum
Ganz anders war die Lage im Alpenraum: Im Norden Italiens sorgten am Sonntag heftige Regenfälle etwa in Südtirol für Überschwemmungen und umgestürzte Bäume. Die Zivilschutzbehörde Italiens hatte zuvor eine Unwetterwarnung verschickt. Besonders gefährdet waren demnach auch die Voralpenregionen im Norden der Lombardei und um den Comer See.
In der österreichischen Steiermark wurden nach Murenabgängen Strassen gesperrt, wie die Behörden mitteilten. Und in Niederösterreich führten Regen, Hagel und orkanartige Windböen zu Überflutungen.
In Kärnten wurden am Samstagabend ein 47-jähriger Belgier und seine 16-jährige Tochter in einer Schlucht von schnell ansteigenden Wassermassen überrascht. Nach einem Notruf fand die Bergrettung die Urlauber gegen Mitternacht stark unterkühlt und völlig durchnässt.