- Die Zahl der Toten nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii ist auf 55 gestiegen.
- Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, sprach von einer «schrecklichen Katastrophe» in dem Urlauberparadies.
- Die Feuer wüten auf der Insel Maui und auf Hawaii, der grössten Insel des gleichnamigen Bundesstaates. Die Löscharbeiten dauern an.
- US-Präsident Joe Biden sagte Hawaii Katastrophenhilfe der Regierung zu.
Biden hat derweil zugesichert, dass die Nationalgarde und die Marine den Einsatzteams zur Seite stünden. Das Verkehrsministerium werde dabei helfen, Urlauber von Maui auszufliegen. Diese sollten auf die westlich von Maui liegende Insel Oahu gebracht werden, berichtete der Sender Hawaii News Now. Dort werde ein Kongresszentrum in eine Notunterkunft umgewandelt.
Die meisten Todesopfer seien in der am stärksten betroffenen Küstenstadt Lahaina im Nordwesten Mauis gestorben, teilte der Bezirk Maui County mit. Zudem habe es Dutzende Verletzte gegeben. Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, rechnet damit, dass die Zahl der Toten noch weiter ansteigen wird. Der bei Touristen beliebte historische Ort sei weitgehend zerstört.
Die Rettungsarbeiten dauerten noch an, betonte Richard Bissen, Bürgermeister des Bezirks Maui. Durch die «heldenhaften» Bemühungen der Einsatzkräfte seien viele Verluste verhindert worden, aber man müsse wohl «einige Verluste an Menschenleben» erwarten, hiess es vonseiten der Behörden.
Auf der Flucht vor schnell um sich greifenden Flammen seien Menschen ins Meer gesprungen. Die Küstenwache teilte später laut CNN mit, dass mehr als ein Dutzend Menschen aus dem Wasser gerettet wurden. Mehr als 271 Gebäude sind CNN zufolge von den Flammen erfasst worden.
Es werden auch noch Personen vermisst. Wie viele, sei aber schwer zu sagen, hiess es unter Berufung auf Mauis Polizeichef John Pelletier. Dies liege auch daran, dass der Mobilfunk zusammengebrochen sei. Zudem sind laut der Webseite poweroutage.us noch rund 11'000 Haushalte ohne Strom.
Hunderte Familien hätten ihre Häuser verloren. Mehrere Menschen seien mit Brandverletzungen und Rauchvergiftungen in Spitäler gekommen und mindestens sechs Personen seien gestorben. Mindestens 20 Personen hätten Verbrennungen erlitten. Das ganze Ausmass der Schäden sei noch nicht absehbar.
Notstand ausgerufen – Nationalgarde mobilisiert
Für die beiden Bezirke Maui und Hawaii wurde der Notstand ausgerufen. Dadurch werde die Nationalgarde von Hawaii mobilisiert, um die Einsatzkräfte in den betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Mitverantwortlich für die rasch um sich greifenden Brände sei der Hurrikan Dora, der südlich der Inseln des US-Bundesstaats vorbeiziehe, so die Behörden.
«Die Tatsache, dass wir in mehreren Gebieten Waldbrände haben, die indirekt auf einen Hurrikan zurückzuführen sind, ist beispiellos. Das ist etwas, was die Bewohner von Hawaii und der Staat noch nicht erlebt haben», zitierte CNN die stellvertretende Gouverneurin von Hawaii, Sylvia Luke. «Dies ist kein sicherer Ort», sagte Luke weiter. Der Bezirk Maui rief am Mittwoch Reisende auf, die Insel so schnell wie möglich zu verlassen.