Der Landminen-Monitor 2016: Der Bericht der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen zeigt, dass sich die Anzahl der neuen Unfälle mit industriell hergestellten und improvisierten Landminen innerhalb eines Jahres fast verdoppelt hat. Von 3695 verletzten Menschen im Jahr 2014 stieg der Zahl auf 6461 Menschen im letzten Jahr. Das entspricht einer Steigerung von 75 Prozent und macht die höchsten vom Monitor berichteten Unfallzahlen seit 2006 aus. Nach 15-jährigem stetigem Rückgang, steigt die Anzahl der Opfer seit 2014 wieder an.
Die Opfer: Die Mehrheit der durch Landminen verletzten Personen stammt aus der Zivilbevölkerung. 2015 waren es 78 Prozent, von ihnen 38 Prozent Kinder. Die meisten Opfer wurden in Afghanistan, Libyen, Jemen, Syrien und der Ukraine registriert. Allein in diesen fünf Ländern ereigneten sich 74 Prozent der Unfälle. Insgesamt wurden in 61 Staaten und Gebieten weltweit Unfälle mit Landminen erfasst.
Die Sünder: Die Streitkräfte von Nordkorea, Burma und Syrien setzen weiterhin Antipersonenminen ein. Auch Nichtstaatlichen Gruppierungen verwenden die von der Weltgemeinschaft geächteten Waffen. Die steigende Kontaminierung mit Landminen bedroht das Leben tausender Menschen, heisst es im Bericht weiter.
Handicap International: Das Gründungsmitglied der internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) ruft die Staatengemeinschaft dazu auf, humanitäres Völkerrecht anzuwenden und Druck auf die Kriegsparteien auszuüben. Die Organisation ist über den nach wie vor uneingeschränkten Einsatz solcher Waffen höchst alarmiert. Ende November treffen sich die Unterzeichnerstaaten des Minenverbotsvertrags in Santiago de Chile.