- Das Feuer an Bord des 73 Meter langen Öl- und Chemikalientankers «Annika» ist gelöscht. Nun laufen Ermittlungen.
- Nach einer fünfstündigen Schleppaktion konnten die Löscharbeiten auf dem Schiff im Hafen von Rostock beendet werden.
- Der Tanker war vor der deutschen Ostseeküste nordöstlich von Kühlungsborn in Brand geraten.
- Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilte, wurden alle sieben Besatzungsmitglieder vom Schiff gerettet.
Das brennende Küstentankschiff befand sich in der Mecklenburger Bucht zwischen Kühlungsborn und Warnemünde, etwa 4.5 Kilometer vor der Küste. Es hat nach Angaben des Deutschen Havariekommandos etwa 640 Tonnen Öl geladen. Laut dem Umweltministerium des Bundeslandes ist keine Gewässerverunreinigung entstanden. Das Feuer war am Vormittag aus ungeklärter Ursache im Heckbereich des Schiffes ausgebrochen. Inzwischen befindet sich der Tanker im Hafen von Rostock, wo das Feuer schliesslich gelöscht werden konnte. Das Havariekommando spricht von rund 120 Kräften, die im Einsatz waren.
Nun beginnt die Suche nach der Ursache. Brandermittler werden baldmöglichst an Bord gehen, auch Taucher sollen den Schiffsrumpf überprüfen.
Von drei Schiffen aus hätten die Einsatzkräfte mit der Brandbekämpfung von aussen begonnen. Feuerwehrteams machten sich mit Hubschraubern auf dem Weg zum Tanker. Am frühen Nachmittag gingen sie zur Erkundung an Bord der «Annika». Anschliessend wurde das weitere Vorgehen beraten.
Aufgrund des Brandes und der Arbeiten vor Ort waren das Seegebiet und der Luftraum im Radius von drei Seemeilen um das Schiff gesperrt. Schwarzer Rauch drang aus dem Bereich des Hecks mit Maschinenraum und Brücke aus dem Schiff. Der Rauch war den Seenotrettern zufolge bis zur Küste sichtbar.
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger brachte die sieben Besatzungsmitglieder in Sicherheit und an Land. Unterschiedliche Angaben gab es zunächst zum Gesundheitszustand der Besatzung. Das Umweltministerium teilte mit, die Geretteten seien offenbar unverletzt. Nach Angaben des Havariekommandos wurden dagegen mehrere Personen leicht verletzt.
Grosse Sorge im Vorfeld
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) sprach von einer sehr dynamischen Lage. Er verfolgte die Ereignisse mit Sorge. «Ich bin froh, dass die Besatzung schnell evakuiert werden konnte.» Und auch Oliver Zielinski, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), blickte mit grosser Sorge auf den Brand. «Das ist ein mit 640 Tonnen Schweröl beladenes Schiff wenige Kilometer vor der Küste, und wir haben starken Westwind», sagte der Professor. «Das würde also im schlechtesten Fall in ein sehr sensibles Flachmeer-Ökosystem getrieben werden.»