Der Rekordansturm von Bootsflüchtlingen nach Italien reisst nicht ab – bereits 100'000 Personen waren es bisher in diesem Jahr. Das sind circa 440 Flüchtlinge, die jeden Tag in Italien ankommen, oder von der italienischen Marine aus dem Mittelmeer gerettet werden. Im Jahr 2013 lag die Zahl der Flüchtlinge noch bei 43'000.
Zuletzt erreichten etwa 1500 Flüchtlinge aus Nordafrika über das Mittelmeer die Küsten Italiens. Zwei von ihnen überlebten die gefährliche und anstrengende Überfahrt nicht, wie Italiens Innenminister Angelino Alfano mitteilte. Er forderte erneut mehr europäische Unterstützung.
Europa muss helfen
Europa müsse die italienische Hilfs- und Kontrollmission «Mare Nostrum» bald übernehmen. Sonst werde sich Rom gezwungen sehen, selbst über das weitere Vorgehen zu entscheiden, drohte Alfano. Die Mission der Marine war im Oktober 2013 begonnen worden. Der Migrantenansturm vor allem seit Jahresbeginn überfordert Italien erheblich.
In diesem Jahr seien bereits 800 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ums Leben gekommen, schätzte das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Juli. Im gesamten Jahr 2013 waren es 600.