Der Kapitän der südkoreanischen Unglücksfähre «Sewol» ist in Kwangju zu 36 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zur Begründung sagten die Richter, Kapitän Lee Joon Seok habe seine Pflichten verletzt, was zum Tode von Menschen geführt habe.
295 Menschen waren beim Untergang der «Sewol» am 16. April 2014 ums Leben gekommen. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug.
Der Kapitän war unter den ersten, die das Schiff verliessen. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe verlangt.
Fehler eingeräumt
Zwar trug der 69-Jährige nach Ansicht der Richter die Verantwortung für alles, was auf der Fähre passierte – dennoch sprach die Kammer ihn vom Mordvorwurf frei. Die drei mitangeklagten Besatzungsmitglieder verurteilte das Gericht zu Haftstrafen von 15, 20 und 30 Jahren.
Lee räumte in dem Prozess Fehler ein, wies aber den Vorwurf zurück, er habe den Tod der Passagiere bewusst in Kauf genommen. Der Untergang der Fähre mit 476 Menschen an Bord hatte landesweit Empörung hervorgerufen: Nach einem Anfang Juli veröffentlichten Bericht trugen neben der Inkompetenz der Besatzung auch Behördenversagen, Korruption sowie Geldgier der Reederei zu der Katastrophe bei.
Kurz vor der Urteilsverkündung hatte das südkoreanische Ministerium für Ozeanangelegenheiten angekündigt, die Suche nach den neun letzten Vermissten einzustellen.
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Bild 1 von 19. Der Kapitän war unter den ersten, die das Schiff verlassen hatten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 19. 18.04.2014; Im Gelben Meer vor der südkoreanischen Küste suchen die Rettungskräfte weiter nach den 270 Vermissten der gesunkenen Fähre «Sewol». Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 19. 18.04.2014; Familienangehörige der Vermissten der «Sewol»-Fähre warten in Jindo auf Lebenszeichen ihrer Liebsten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 19. 18.04.2014; Die Ungewissheit bringt die Angehörigen an den Rand der Verzweiflung. Auf der Fähre befanden sich 325 Schüler. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 19. 18.04.2014; Viele Angehörige ertragen das Warten in der Auffanghalle nicht. Sie sitzen Draussen und beobachten die Suche nach ihren Liebsten im Gelben Meer. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 19. 17.4.2014: Südkoreanische Studenten der Danwon High School halten Botschaften hoch wie «komm zurück», «vermisse dich» oder «liebe dich». Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 19. 17.4.2014: Die zweite Nacht bricht herein. Helikopter suchen die Wasseroberfläche mit blauem Scheinwerferlicht ab. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 19. 17.4.2014: Am Morgen des Tages nach dem Unglück versuchen Taucher erneut, mögliche Überlebende zu bergen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 19. 17.4.2014: Gerettete und Angehörige stehen unter Schock. Mehr als die Hälfte der Passagiere wird vermisst. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 19. 16.4.2014: Auch in der Nacht tauchten die Rettungsteams. Leuchtraketen sollten Hinweise auf Überlebende sichtbar machen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 11 von 19. 16.4.2014: Das Fährunglück geschah vor der Südwestküste Südkoreas – ein vielbefahrenes Gebiet. Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 19. 16.4.2014: Wenige Stunden, nachdem die Fähre in Schräglage geriet, sank sie komplett. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 19. 16.4.2014: Kurz nach dem Unglück lag die Fähre – ähnlich wie der Kreuzer Costa Concordia – schräg im Wasser. Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 19. 16.4.2014: Die Rettungskräfte bemühen sich weiter nach Kräften, Überlebende zu bergen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 19. 16.4.2014: Doch die Chancen, Überlebende zu finden, sinken von Minute zu Minute. Bildquelle: Keystone.
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Bild 16 von 19. 16.4.2014: Ambulanzen warten im Hafen von Jindo. Die Rettung muss schnell gehen: In den ersten Minuten im kalten Wasser erfolgt ein Kälteschock. In weniger als 30 Minuten können sich auch gute Schwimmer nicht mehr über Wasser halten, weil die Leistungsfähigkeit der Muskel schnell abnimmt. Zusätzlich tritt die Unterkühlung ein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 17 von 19. 16.4.2014: Bangen um die zahlreichen Schüler, die an Bord waren: Die Angehörigen warten auf Nachrichten. Sie suchen ihre Liebsten auf den Listen der Überlebenden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 18 von 19. 16.4.2014: Gerettet! Dutzende Passagiere konnten in Sicherheit gebracht werden. Die Mehrheit der Menschen an Bord wird aber noch vermisst. Bildquelle: Keystone.
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Bild 19 von 19. 16.4.2014: Nicht alle Passagiere sind nach ihrer Rettung fähig, selber zu gehen. Einige sind verletzt, haben Verbrennungen oder Knochenbrüche davongetragen. Bildquelle: Keystone.