Bei den ersten ägyptischen Parlamentswahlen unter der neuen Verfassung werden die Wähler keine Muslimbrüder wählen können. Ein Gericht in Kairo hat den politischen Arm der Bewegung, die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit, aufgelöst.
Das Innenministerium gab zudem bekannt, dass sämtliches Eigentum der Partei konfisziert werde. Das Gericht begründete den Entscheid damit, dass die Partei zur Muslimbruderschaft gehöre. Diese war im Februar als terroristische Vereinigung eingestuft worden.
Seither wurden hunderte Mitglieder der Bruderschaft sowie Abgeordnete der Partei verfolgt. Human Rights Watch rechnet vor, dass bislang über 1300 Anhänger getötet und über 3500 verhaftet wurden.
Im Herbst sollen in Ägypten erstmals unter der neuen Verfassung Wahlen stattfinden. Diese gilt seit Januar. Noch im Oktober will ein Gericht auch über die Auflösung der salafistischen Partei entscheiden.